Ein Künstler der Moderne
Er gilt zu Recht als zeitgenössischer Künstler. 1881 in Spanien geboren, lebte Pablo Picasso die meiste Zeit in Frankreich, wo er 1973 starb. Er erlebt zwei Weltkriege, die Diktatur in Spanien und die Nachkriegszeit in Frankreich. In dieser Zeit schuf er an die 50 000 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und Keramik. Picasso hinterließ einen Nachlass so umfangreich, dass seine Nachkommen Jahre brauchten, um alles zu katalogisieren. Für Picasso selbst waren seine Werke wie ein Tagebuch. Er hielt darin die Welt der Kunst fest, erzählt Elke Buhr im Podcast. Eines seiner berühmtesten Bilder ist „Guernica“ (1937), das Picasso als Reaktion auf die Bombardierung der baskischen Stadt Guernica während des Spanischen Bürgerkrieges schuf.
Genie-Kult und Macho
Von Kunsthistorikerinnen und -historikern wie Kritikerinnen und Kritikern wird Pablo Picasso gerne als der Prototyp eines modernen Künstlers gehandelt. Die klassische Moderne, sagt der Kurator Raphaël Bouvier, das ist eine Kunst der Avantgarde. Eine Kunst, die sich ursprünglich gegen die akademischen Tendenzen der Malerei entwickelt hat. Als Väter dieser Malerei gelten die Impressionisten des späten 19. Jahrhundert, sagt Raphaël Bouvier. Zu den Wegbereitern der modernen Kunst zählten Maler wie Vincent van Gogh, Claude Monet und Paul Cézanne. Letzteren verehrte Picasso zeit seines Lebens.
In diesem Jahr feiert die Kunstwelt den 50. Todestag von Pablo Picasso. Und wir sprechen gleich in zwei Folgen vom Monopol-Podcast über den Exil-Spanier in Paris. In dieser spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna mit Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins, über ihre erste Begegnung mit einem Werk von Picasso. Und mit Raphaël Bouvier spricht sie darüber, ob und warum Picasso heute immer noch als Prototyp eines modernen Künstlers gilt. Bouvier arbeitet als Kurator für die Schweizer Fondation Beyeler in Basel.