Kusama – Kunst in Zeiten von Social Media
Sie gilt als die bekannteste derzeit lebende Künstlerin: die Japanerin Yayoi Kusama. Mit 90 Jahren ist sie am Zenit ihrer Bekannheit angelangt. Ihre Ausstellung „Infinity Mirror Rooms“ hat in Nordamerika in den letzten zwei Jahren geradezu einen Hype ausgelöst: Ausverkaufte Tickets binnen weniger Stunden, lange Schlangen vor den Museen.
Ein nicht unwichtiger Grund dafür ist, dass die Besucherinnen und Besucher schöne Selfies in den bunten Räumen machen. Vielen ist Yayoi Kusama mit ihren Polka Dots und Kürbissen erst über soziale Medien bekannt geworden.
Doch ihr künstlerisches Schaffen reicht weit in das letzte Jahrhundert zurück. Heute sei sie so erfolgreich, wie sie immer werden wollte und Jahrzehnte lang nicht war, sagt Silke Hohmann. Mit welchen extremen Aktionen sie im New York der 60er- und 70er-Jahre Aufsehen erregte, erzählt Silke Hohmann im Podcast.
Kusamas erste große Retrospektive in Deutschland ist ab September 2020 im Gropius Bau in Berlin zu sehen. Auch dort kann man wohl mit langen Schlangen rechnen.
Rich kids of instagram
Eine junge Generation von Künstlerinnen und Künstlern macht inzwischen ganz selbstverständlich Kunst über und auf Instagram.
„Fashion you can buy but style you posses“, „Everyday is a day to feed the heart with good energy“ – Sprüche wie diese schreibt Andy Kassier unter seine Selfies bei Instagram. Die Bilder zeigen ihm am Strand, beim Sport, in schicken Hotellobbys.
Dass sein Instagram-Profil eine Kunstaktion ist, versteht nicht jeder. Und das ist dem Künstler durchaus recht. Für ihn entscheidet der Kontext, ob etwas Kunst ist oder nicht. Er möchte auf humorvolle Art hinterfragen, wie wir uns heutzutage in sozialen Medien selbst darstellen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert spricht der Künstler darüber, ob er dem „rich kids“-Leben nicht insgeheim auch etwas abgewinnen kann, und was Erfolg für den echten Andy Kassier bedeutet.