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Bild: 1. Francis Alÿs, Paradox of Praxis 1 (Sometimes Making Something Leads to Nothing), 1997 Video, Farbe, Ton, 9’54’’ Dokumentation einer Aktion, Mexico City, Mexiko Courtesy des Künstlers und der Galerien Peter Kilchmann (Zürich) und David Zwirner (New York, London, Paris, Hongkong) Videostill | © Francis Alÿs Studio

Monopol-Podcast | Francis Alÿs

Ein ruhiger Beobachter

Der belgische Künstler Francis Alÿs ist ein passionierter Läufer. Seine performativen Spaziergänge entstehen oft im Kontext anderer Kulturen. Er dokumentiert sie in Videos, Zeichnungen und Fotografien.

Der anthropologische Blick

Es ist ein performativer Akt, eine Mischung aus Aktivismus und Poesie, die der belgische Künstler Francis Alÿs vollzieht. Mal schiebt er einen Eisblock durch die Straßen von Mexico-City. Insgesamt neun Stunden dauert die Performance und endet erst, als der Block unter der heißen Sonne über der Millionen-Metropole geschmolzen ist. Ein anderes Mal sieht man einen Mann die Straßen entlang schlendern, grauer Himmel, leichter Regen mit einem Drum-Stick in der Hand. Francis Alÿs spielt eine spontane Melodie auf den verschiedenen Zäunen in der Innenstadt von London.

Die Werke von Francis Alÿs sind Inszenierungen des Laufens. Mit ihnen zeigt er Grenzen auf und Konflikte. Das Musée cantonal des Beaux-arts de Lausanne zeigt unter dem Titel „As Long as I’m Walking“ noch bis zum 16. Januar 2022 eine Retrospektive seiner Werke aus den vergangenen 30 Jahren. 

Francis Alÿs ist Künstler geworden in einer Gesellschaft, die er nicht verstanden hat und wo er sich erst mal alles angucken musste, eben als Fremder mit diesem anthropologischen Blick. So nach dem Motto: Was machen die Leute hier eigentlich? Wie funktionieren hier die sozialen Regeln?

Elke Buhr, Chefredakteurin vom Monopol-Magazin

Elke Buhr, Chefredakteurin vom Monopol-MagazinFoto: Monopol

Kinderspiele als Inspiration

Ein zweites großes Thema für Francis Alÿs: Er sammelt und dokumentiert Kinderspiele. Mittlerweile sind das über 20 Videos aus verschiedenen Ländern wie Afghanistan, dem Irak, Mexiko oder Nepal. Es sind Videos von Kindern in einem irakischen Flüchtlingslager, die „Himmel und Hölle“ spielen oder in Mexiko „Schere, Stein, Papier“. Sie sprechen von einer Zeit, die langsam zu verschwinden scheint, denn die Straßen – zumindest in den westlichen Ländern –, werden immer mehr von Autos beherrscht, so der Künstler. 

Eigentlich funktioniert seine ganze Kunst wie ein Kinderspiel: Man setzt sich ein Setting, man macht sich Regeln und dann guckt man, was passiert. Genauso funktionieren auch seine ganzen konzeptionellen Performances.

Elke Buhr

In der aktuellen Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, sprechen detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert und Elke Buhr, Chefredakteurin von Monopol, über den belgischen Künstler Francis Alÿs. Es geht um seine Begeisterung für das Reisen, die weltverändernde Dimension von Spaziergängen und den Wert von Kinderspielen. 

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