Was ist dieses Mukbang?
Durch Zufall ist 2009 in Südkorea dieser Trend entstanden. Das Wort „Mukbang“ ist eine Zusammensetzung aus den koreanischen Wörtern für „essen“ und „senden“.
Bei diesem Trend setzen sich die sogenannten „Broadcast Jockeys“, kurz BJs, vor die Kamera und verzehren große Portionen an Essen. Diese BJs sind vor allem junge, koreanische Frauen. Sie stehen durch einen Livestream mit ihren Zuschauern direkt in Kontakt und beantworten Fragen, beschreiben das Essen oder befolgen Anweisungen aus dem Livechat.
Außerordentlich erfolgreich
Die erfolgreichsten Mukbang-Videos wurden bis zu 15 Millionen mal aufgerufen. Zuschauer lassen sich von den Clips zum Beispiel zu Diäten oder Rezeptideen inspirieren.
Außerdem spielt die Unterhaltung und das Gefühl der Gemeinsamkeit eine wichtige Rolle – immer mehr junge Koreaner sind einsam. Einer Tradition wie dem gemeinsamen Essen nach der Arbeit können sie oft nicht nachgehen. Dank der Videos fühlen sie sich weniger alleine und können immerhin gefühlt zusammen mit anderen Personen essen.
Die BJs haben außerdem meistens feste Streamingzeiten, wodurch ein Rhythmus entsteht. Für den Zuschauer handelt es sich also um eine Art feste Verabredung. – Alina Metz
Auch in Amerika oder Deutschland probieren einige YouTuber diesen Trend aus. Im Gegensatz zu ihren koreanischen Kollegen sind sie jedoch längst nicht so erfolgreich. In Südkorea wird der Trend von großen Stars wie zum Beispiel Yuka Kinoshita oder Binzz geprägt, die mehrere Millionen Abonnenten haben. Mithilfe von Werbeverträgen, dem Verkauf von Streaming-Abos oder Spenden von Fans können die Stars der Szene sogar bis zu 10.000 Euro im Monat verdienen.
Über den südkoreanischen Trend Mukbang spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit der detektor.fm-Redakteurin Alina Metz.
Redaktion: Alina Metz