Dritte Single aus Orsons Island
Die Orsons veröffentlichen mit „Schneeweiß“ bereits die dritte Single aus ihrem neuen Album „Orsons Island“. Die pink gestrichene Sporthalle, in der das Musikvideo spielt, kennen wir schon aus dem Video zum (Micro-)Partytrack „Grille“. Doch diesmal geht es weitaus weniger bunt und spaßig zu. Stattdessen ist das Video zu „Schneeweiß“ ziemlich düster und bedrohlich geworden. Mexikanischer Totenkult trifft hier auf albtraumhafte CGI-Sequenzen.
Schattenseite des Erfolgs
Der Solotrack von KAAS spielt dabei auf die ambivalente Karriere der österreichischen Pop-Ikone Falco an. „Von hier aus geht es nur bergab“, singt KAAS in gewohnter Auto-Tune-Manier. Er beschreibt damit den Moment, als Falco mit „Rock Me Amadeus“ den Höhepunkt seiner Laufbahn erreicht hat und weiß, dass es ab jetzt nur noch abwärts gehen kann. Die Vergänglichkeit des eigenen Erfolgs ist für Die Orsons ein Thema, mit dem sich jeder Künstler – im Großen wie im Kleinen – irgendwann konfrontiert sieht.
Vorbild Abramović
Die visuelle Inspiration für das Video haben sich Die Orsons von der Performancekünstlerin Marina Abramović geholt. Das Wissen um die eigene Vergänglichkeit und die Verschmelzung von Leben und Tod hat die serbische Künstlerin in ihrer Performance „Cleaning the mirror I“ eindrucksvoll thematisiert. Darin bürstet Abramović verschiedene Teile eines Skeletts, das für sie metaphorisch „den letzten Spiegel, dem wir alle gegenüberstehen werden“, darstellt.
Das trägt der Künstler die ganze Zeit mit sich rum. Dieses Wissen, ich werde irgenwann ganz ganz oben sein und dann auch wieder nicht. Das ist so die Symbolfigur dieses rosa gestrichenen Skeletts, das KAAS so ein bisschen widerwillig mit sich rumschleppt. – Maurice Gaida, Musikvideokenner
Über das Musikvideo zu „Schneeweiß“ spricht detektor.fm-Moderator Max Koterba mit Maurice Gajda.
Redaktion: Yannic Köhler