Play
Diese besessene Tänzerin bringt ein Puppentheater um den Verstand – im Musikvideo zu „L’aurore“ von Yeti Lane. Foto: Screenshot CLAPPING MUSIC / SONIC CATHEDRAL | Manuel Cam

Musikvideo der Woche | Yeti Lane mit „L’aurore“

Blutbad im Setzkasten

Eine diabolische Stripperin öffnet in unserem Musikvideo der Woche die Büchse der Pandora. Das Besondere? Es wurde im Stop-Motion-Verfahren mit Puppen gedreht – und sieht trotzdem aus wie ein Hollywood-Blockbuster.

Ein Diner aus der Hölle

Wer sich das Musikvideo zu „L’aurore“ von Yeti Lane ansieht, der fühlt sich direkt an ein Kinoerlebnis aus den 90ern erinnert. Denn ebenso wie in „From Dusk Till Dawn“ von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez beginnt alles ganz harmlos: Eine illustre Gruppe junger Erwachsener findet sich nach Feierabend im örtlichen Diner ein und genießt den Abend.

Es wird gegessen, getrunken und Dart gespielt. Auf einmal betritt eine Striptease-Tänzerin mit Totenkopfmaske die Bühne und zieht die Dinerbesucher in ihren Bann. Und die fangen direkt damit an, das Interieur kurz und klein zu kloppen. Dabei bleibt nicht nur kein Auge trocken, sondern auch keiner der Anwesenden am Leben.

Zeitlupe in der Puppenstube

Das Besondere am Video ist allerdings nicht sein Inhalt, sondern die Form: Es wurde komplett im Stop-Motion-Verfahren mit detaillierten Puppen gedreht. Und obwohl sich die Figuren in keiner Einstellung bewegen, fühlt sich der Zuschauer durch aufwendige Kamerafahrten wie im Hollywood-Film.

Das ist ein gigantischer Aufwand. Und man vermisst nichts. Keine Sekunde, in der sich die Figuren nicht bewegen, hat man das Gefühl, keinen richtigen Film zu sehen. Und das ist schon etwas ziemlich einzigartiges. Hab‘ ich so noch nie gesehen! – Maurice Gadja, Musikvideo-Experte

Diese Liebe zum Detail kostet nicht nur Nerven, sondern auch Zeit und so erklärt sich, dass das Musikvideo zu „L’aurore“ erst ein Jahr nach Erscheinen des Songs veröffentlicht wurde.

Die Hoffnung bleibt zurück

Das Restaurant im Video trägt den Titel „Pandora Diner“ und dieser Titel kommt nicht von ungefähr. Denn wie im griechischen Mythos von Hesiod werden auch in „L’aurore“ alle erdenklichen Leiden der Menschheit entfesselt und nur die Hoffnung bleibt am Ende zurück.

Über die Verwebung von Puppentheater, griechischer Mythologie und brachialer Gewalt hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit unserem Musikvideo-Experten Maurice Gadja gesprochen.

Maurice Gadja - ist unser Musikvideo-Experte.

ist unser Musikvideo-Experte.
Da ist jemand vom Handwerk dabei, der das mit einer so unfassbaren Präzision gemacht hat, dass man wirklich sagen muss: Das ist preisverdächtig. Das ist nicht nur das Musikvideo der Woche.Maurice Gadja
Musikvideo der Woche Yeti Lane- L’Aurore 05:47

Das Musikvideo der Woche | Yeti Lane mit „L’aurore“

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen