Play
Andreas Martin Widmann im Gespräch mit detektor.fm. Foto: Kati Zubek Kati Zubek | detektor.fm
Bild: Kati Zubek | detektor.fm

N99 | Andreas Martin Widmann über seinen Schreibprozess

„Ich musste das Buch schon irgendwie über einen hohen Berg tragen“

Andreas Martin Widmann ist noch ein Neuling im deutschen Literaturbetrieb, glänzt aber schon jetzt mit seiner präzisen Sprache und genauen Beobachtungen. Nach seinem ersten Roman „Die Glücksparade“ veröffentlichte er nun „Messias“.

Andreas Martin Widmann, viel Potenzial

Andreas Martin Widmann wurde 1979 in Mainz geboren. In seiner Heimatstadt studierte er Germanistik, Theaterwissenschaft und Anglistik. Er promovierte später mit einer Arbeit über kontrafaktische Geschichtsdarstellung in postmodernen Romanen. Dafür untersuchte er unter anderem die Romane von Günther Grass, Thomas Pynchon oder Phillip Roth. Bei Weltliteratur kennt er sich also aus. Deswegen weiß er auch: Wenn die Kritiker das erste Buch in höchsten Tönen loben, wird das zweite Buch meist schwieriger. Doch Widmann wird den Erwartungen gerecht.

Was sicherlich schwieriger war, war die Forderung an mich selbst: Ich muss jetzt neu ansetzen. […] Das erste Buch, „Die Glücksparade“, das ist ein Ich-Erzähler, Heranwachsender […]. Und ich musste mich zunächst mal von dem Ton lösen. Ich wusste, wenn ich weitermache mit der Perspektive, werd ich irgendwann auch zwangsläufig weiter in demselben Sound schreiben. Damit es aber gut werden soll, muss ich was ändern. – Andreas Martin Widmann

„Messias“ — worum geht’s?

Paul Helmer pendelt zwischen zwei Welten. Die eine: das Geschäft der Werbung in London. Die andere: ein deutscher Vorort am Taunus mit Frau und einer erwachsenen Tochter, Judith, die in Schwierigkeiten steckt. Schwierigkeiten, die mit Geld, vielleicht aber auch mit einer größeren Schuld zu tun haben, vor der sie am Ende des Sommers aus einer dänischen Kommune zurück ins Haus der Eltern geflohen ist. Eine Sehnsucht treibt alle in der Familie um. Auf verschiedenen Wegen suchen sie Erlösung: Paul Helmer in der vagen Hoffnung auf seinen unsichtbaren Auftraggeber Faisal, einen Mann von phantastischem Reichtum und ebensolcher Unberechenbarkeit. Helmers Frau Inge mit Hilfe eines Heilers, der immerhin etwas von Menschen versteht. Judith, die Tochter, scheint schon jenseits der Gemeinschaft zu stehen, jenseits dessen jedenfalls, was für die Eltern trotz allem noch bindend ist. – Rowohlt

Über seinen neuen Roman „Messias“ hat detektor.fm-Moderator Claudius Niessen mit Andreas Martin Widmann gesprochen.

Redaktion: Thomas Oysmüller

N99 | Andreas Martin Widmann über seinen Schreibprozess 16:51

Alle Folgen „N99“ nachhören oder den Podcast zur Frankfurter Buchmesse direkt abonnieren. Natürlich auch bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts oder Spotify.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen