Intersektionalität – was ist das eigentlich?
Ständig werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert. Rassismus und Sexismus sind bisher noch in jeder Gesellschaft präsent. Auch wenn er inzwischen weniger offensichtlich erscheint. Aber was passiert eigentlich, wenn ein Mensch „Frau“ und „Schwarz“ ist? General Motors entließ in 1970er-Jahren massenhaft schwarze Arbeiterinnen. Das amerikanische Gericht empfand dies weder als rassistische noch als geschlechterspezifische Diskriminierung. Immerhin waren schwarze Arbeiter ebenso wenig von der Kündigung betroffen wie weiße Arbeiterinnen.
Unter Intersektionalität versteht man also die Verschränkung von zwei oder mehreren Diskriminierungskategorien. So erfahren etwa schwarze Frauen neben Rassismus noch Diskriminierung durch Sexismus.
Ash Kay: Im Netz gegen Diskriminierung
Die intersektionale Feministin Ash Kay aber steht hinter diesem Konzept. Und sie leistet Widerstand. Kategorien rekonstruieren und verschleierte Privilegien sichtbar machen: diese Aufgabe hat sich Ash Kay auferlegt. Das passiert hauptsächlich auf Twitter, dort schreibt sie unter dem Namen @problematash. Ihre Position formuliert Ash Kay provokant und radikal, sie scheut dabei auch keine Pauschalisierungen.
Man ist auf Twitter schon sehr oft mit den gleichen Leuten zusammen. Wird aber auch von außerhalb wahrgenommen. Also eigentlich reicht es mir auch schon, gesehen zu werden. Und selbst wenn das von den Menschen ist, mit denen ich mich im Real Life nicht unterhalten würde. – Ash Kay
Über ihren Einsatz gegen Diskriminierung hat sich detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Ash Kay auf der Frankfurter Buchmesse 2018 unterhalten.
Redaktion: Thomas Oysmüller