Verluste verarbeiten
Christian Dittloff studiert zunächst Anglistik und Germanistik in Hamburg, dann Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sein erster Roman „Das Weiße Schloss“ erscheint 2018. Darin entwirft Dittloff ein Szenario, das teils elitär, teils dystopisch ist: Um Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, können Eltern ihre Kinder von ausgewählten Leihmüttern großziehen lassen und dann am Wochenende im sogenannten Weißen Schloss besuchen.
In dem Jahr, in dem sein Romandebüt erscheint, passiert in Christian Dittloffs Leben aber noch etwas anderes, etwas ganz Elementares: Sein Vater stirbt und kurz darauf seine Mutter. Diese Verluste verarbeitet er in seinem zweiten Buch „Niemehrzeit“.
„Niemehrzeit“ – worum geht’s?
Die Eltern sterben binnen weniger Monate. Leben und Selbstbild des 35-jährigen Erzählers wirbeln durcheinander. Wie alles unter einen Hut bringen: Abschied, Arbeit, Liebe, Freundschaft und das Schreiben? Doch trotz der Überforderung sprudeln Rührung, Traurigkeit, Witz und großes Glück in ungeahnter Intensität. Christian Dittloff spürt dem Trauerjahr nach, verwebt bewegend, klug und humorvoll Autobiographisches, reflektierende Betrachtung und eine große Lust am Erzählen zu einem autofiktionalen Meisterwerk. „Niemehrzeit“ handelt von der prägendsten Beziehung des Lebens, vom Erwachsenwerden und nicht zuletzt vom Trost des Lesens. – Berlin Verlag
detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew spricht mit Christian Dittloff über sein Buch „Niemehrzeit“ und den Abschied von seinen Eltern.