Play
Daniela Dröscher
Bild: Daniela Dröscher | detektor.fm

N99 | Daniela Dröscher über Körperpolitik

„Ich wollte das Drama der Normalität erzählen“

Daniela Dröscher erzählt von ihrer Kindheit und deckt dabei gleichzeitig gesellschaftliche Muster der Unterdrückung von Frauen auf.

banner-podcast-partner-frankfurter-buchmesse-2021

Autorin mit Blick aufs große Ganze

Daniela Dröscher, geboren 1977, ist Autorin und Kuratorin. Sie hat Germanistik, Philosophie und Anglistik sowie Szenisches Schreiben studiert. Sie schreibt Prosa, Essays und Texte für die Bühne. Bekannt ist sie auch als Roman-Schriftstellerin. Mit „Die Lichter des George Psalmanazar“ hat sie 2009 ihren ersten Roman veröffentlicht, gefolgt von dem Erzählband „Gloria“ und dem Roman „Pola“. In ihrer Autobiografie „Zeige deine Klasse“ erzählt Dröscher von ihrer sozialen Herkunft und damit zugleich von großen gesellschaftlichen Problemen wie Klassenunterschiede. Auch in ihrem neuen Buch ,,Lügen über meine Mutter“ geht Dröscher weit über das Private hinaus. Die Geschichte über ihre Kindheit und ihre Mutter lässt sich beispielhaft für patriarchale Gesellschaftsstrukturen lesen. ,,Lügen über meine Mutter“ stand, neben Kim de l’Horizons „Blutbuch“, auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

Mir war es wichtig, diese Gewalt der Zuschreibung deutlich zu machen.

Daniela Dröscher, Autorin

Kindheit im Korsett

„Lügen über meine Mutter“ ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht? Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses „Kammerspiel namens Familie“ abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragikomisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen. – Kiwi-Verlag.

detektor.fm-Moderatorin Jessica Hughes hat die Autorin Daniela Dröscher gefragt, was ihr Roman über die Gesellschaft der 1980er Jahre und der heutigen sagt.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen