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Foto: Kati Zubek | detektor.fm

N99 | David Wagner über Vergesslichkeit im Alter

„Ein Stadium der Unschuld“

Wie das Älterwerden Beziehungen verändert und was wir daraus lernen. Das verarbeitet David Wagner in seinem neuen Buch „Der vergessliche Riese“.

Vielseitig, nahbar und ausgezeichnet

David Wagner wird 1971 im beschaulichen Andernach geboren. Passend zu seinem Beruf studiert er Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften in Bonn. Wagner ist neben dem Schreiben auch viel rumgekommen, dazu gehören Aufenthalte in Spanien, Italien und Mexiko. 2000 debütiert Wagner mit dem Roman „Meine nachtblaue Hose“. 2013 erhält er den Preis der Leipziger Buchmesse für sein Buch „Leben“. In dem Buch verarbeitet Wagner seine Autoimmunhepatitis, die zu einer Lebertransplantation geführt hat.

Wagner lässt sich in keine einzelne literarische Schublade stecken. Er ist vielseitig aufgestellt und überrascht, auch mit seinem neuen Buch.

Die Vaterfigur der Riese, an was er sich nicht erinnern möchte, das vergisst er auch ganz schnell. Das ist ein Stadium der Unschuld, in die man wieder zurückkommt. – David Wagner

„Der vergessliche Riese“ – worum geht’s?

Eine Familie erlebt einen Rollentausch: Der Vater, zweifach verwitwet, ist wieder Kind geworden. Er braucht Betreuung und wird sein Haus verlassen müssen, denn er vergisst, was gerade eben noch gewesen ist. Immer wieder erzählt er seine Liebesgeschichten, und manchmal phantasiert er. Nach dem Bestseller „Leben“, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, schafft David Wagner etwas, das sehr kostbar ist: Er zeigt einen Menschen, der – obwohl er nur noch in der Gegenwart lebt und allmählich verschwindet – unverwechselbar bleibt mit all seinen liebenswerten Eigenheiten und den Erinnerungen, die er noch hat. Die Zärtlichkeit, die der Erzähler ihm bei seinen Besuchen und auf zahlreichen Autofahrten zu Orten der Vergangenheit entgegenbringt – „hier haben wir gewohnt, Papa, hier hast du gearbeitet, hier bist du aufgewachsen“ –, berührt tief, auch die Geduld, der Humor, das Ausbleiben von Hadern und Wut. Ganz leise, fast unmerklich, schreitet die Demenz voran, doch sie verläuft hier ohne Schrecken. Der alte Galan, den seine Brüder wie früher Valentino nennen, ist glücklich, obwohl er weiß, was mit ihm ist. Ein großes Thema unserer Zeit, das immer mehr Menschen betrifft. Und eine unvergessliche Erzählung. – rowohlt

Über Beziehungen im Alter und sein neues Buch spricht detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Schriftsteller David Wagner.

N99 | David Wagner über Vaterrollen im Wandel 10:45

Redaktion: Liam Pape


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