Dirk Knipphals, langjähriger Literaturkritiker
Literatur ist sein Beruf. Seit fast 20 Jahren ist Dirk Knipphals Literaturredakteur der taz. Auch bei der Verleihung des Deutschen- und des Leipziger Buchpreises hat Knipphals als Jury-Mitglied schon unzählige Werke bewertet. Er ist einer, der weiß worauf es bei einem guten Buch ankommt.
Dieses Jahr hat er seinen ersten eigenen Roman „Der Wellenreiter“ veröffentlicht. Zuvor hat er sich bereits in seinem essayistischen Werk „Die Kunst der Bruchlandung“ mit dem literarischen Schreiben und dem Umgang mit Krisen vertraut gemacht. Und auch sein Debüt handelt von einer Krise. Es ist die Coming-of-Age Geschichte des 15-jährigen norddeutschen Jungens Albert.
Man muss so ein bisschen seine bewussten Vorstellungen von Literatur auch ein bisschen austricksen beim Schreiben. Es ist gut sie zu haben, aber sie helfen einem nicht, sie behindern einen eigentlich ein bisschen. – Dirk Knipphals
„Der Wellenreiter“ – worum geht’s?
Soll doch ein Sturm kommen und alles wegfegen, denkt Albert. Er will ausbrechen aus dem bürgerlichen Idyll des Vororts, das hier im hohen Norden so spießig ist wie überall sonst im Deutschland der Siebziger. Anders sein, frei sein, darum geht es, und Albert glaubt, seinen Weg gefunden zu haben: Er entdeckt die Literatur, Kafka, Musil, Frisch, will selbst Schriftsteller werden. […] Das jugendliche Erwachen, das Aufbegehren und was es für uns bedeutet – davon erzählt Dirk Knipphals in seinem Romandebüt direkt und wunderbar einfühlsam. Ein Sittenbild der Siebziger, als neue Freiheiten und Lebensentwürfe erkämpft werden, und eine Hommage an junge Träume und Illusionen, die an der Realität scheitern und dann doch noch triumphieren. – rowohlt
detektor.fm-Moderator Thilo Körting hat mit Dirk Knipphals über seinen Roman „Der Wellenreiter“ gesprochen.