Ein Mann, der viel gesehen hat
Thomas Medicus ist viel herum gekommen. Seit seinem Studium in Marburg arbeitete er für verschiedene Medienhäuser in Deutschland und der Schweiz. Außerdem war er auch wissenschaftlich aktiv, zum Beispiel für das Hamburger Institut für Sozialforschung. Bekannt wurde Medicus aber vor allem als Schriftsteller. Werke wie „In den Augen meines Großvaters“ oder „Heimat. Eine Suche“ zeigen sein großes Interesse für Zeitgeschichte.
Das gilt auch für sein neustes Werk „Nach der Idylle“. Auch dafür ist der Autor viel gereist.
Ich habe mich tatsächlich auf das Land im Sinne von Provinz konzentriert. Das Hauptthema ist die Beschreibung sozialer Wirklichkeiten in Form von Biografien. – Thomas Medicus, Autor von „Nach der Idylle“
„Nach der Idylle“. Worum geht es?
Brexit, Trump, nichts scheint mehr sicher – und mit einem Mal richten sich die Blicke auch auf Deutschland, das als ein Hort der Stabilität gilt. Die Schonzeit ist vorbei. Die Frage stellt sich: Was ist das für ein Land, in dem wir leben?
Thomas Medicus will es herausfinden. Er reist durch Deutschland und trifft Menschen mit besonderem Blick: Eine Leipziger Wedding-Planerin offenbart das Sicherheitsbedürfnis der Thirtysomethings, eine deutsch-türkische Bundestagsabgeordnete zeigt, wie zwiespältig die Forderung nach Integration sein kann, eine polnische Reinigungskraft in Berlin erzählt vom kleinen Glück.
Der Autor fühlt dem Land den Puls. Vielfach ist die Sehnsucht nach einem Gestern spürbar, nach dem stillen Glück im Winkel. Aber all das ist heute nicht mehr zu haben. Anders als die USA befindet sich Deutschland nicht in einer Krise – aber wo dann? – rowohlt Verlag
detektor.fm-Reporter Claudius Nießen hat mit Thomas Medicus auf der Frankfurter Buchmesse über sein Buch und die Reise gesprochen, die er dafür gemacht hat.
N99 | detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse
Vom 11. bis zum 15. Oktober hat detektor.fm live von der Frankfurter Buchmesse gesendet. Am Stand „N99“ auf der THE ARTS+ haben wir spannende Gäste getroffen.