Das erste große Ding
Die Autorin Janina Hecht hat Neuere deutsche Literatur und Linguistik studiert – und schon als Kind kleine Gedichte und Texte geschrieben. Nach einem Stipendiat an der Bayerischen Akademie des Schreibens und bei dem Förderkreis deutscher Schriftsteller wagte sie sich dann auch an längere Texte. Das Ergebnis: „In diesen Sommern“, ihr erster Roman. Das Setting klingt erst mal sorgenlos: Sonnenschein, Wasserspaß und Urlaub in Italien. Doch unter der Ferienstimmung liegt noch eine andere Dynamik verborgen, die alles bestimmt. Der Vater ist alkoholkrank, das macht ihn unberechenbar. Bedrohung und Gewalt gehören zum Alltag, der aus der Perspektive der kleinen Teresa beschrieben wird und fragmentarische Einblicke gibt in die Sommer ihrer Kindheit.
Augenscheinlich alles harmonisch
Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. „In diesen Sommern“ ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück. – C.H. Beck
detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit der Autorin Janina Hecht über ihren Debütroman „In diesen Sommern“ gesprochen.