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Bild: Johanna Adorján | detektor.fm

N99 | Johanna Adorján über alte weiße Männer

„Es hat sich wahnsinnig viel verändert“

In ihrem neuen Buch „Ciao“ erzählt Johanna Adorján von einem Journalisten, der die Welt um ihn herum nicht mehr richtig versteht. Ein liebevoller Abschiedsgruß an die Spezies der alten weißen Männer.

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Texte über Bücher und Bücher über Texte

Johanna Adorján ist 1971 in Stockholm geboren, in München aufgewachsen und lebt nun in Berlin. Sie studiert Theater- und Opernregie in München und beginnt danach, als Journalistin zu arbeiten. Seit 2001 schreibt Johanna Adorján für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Heute ist sie unter anderem für die Kolumne „Nichts Neues“ bei der Süddeutschen Zeitung verantwortlich. Neben ihrer journalistischen Arbeit veröffentlicht sie mehrere literarische Werke. 2009 erscheint ihr erster Roman „Eine exklusive Liebe“, ein Bestseller, der in 18 Sprachen übersetzt wird. In ihrem Debüt erzählt Johanna Adorján autobiografisch von ihrer Familiegeschichte und dem Doppelselbstmord ihrer Großeltern. Es folgen der Erzählband „Meine 500 besten Freunde“ (2013), der Roman „Geteiltes Vergnügen“ (2016) und im Jahr 2019 das Buch „Männer“. Mit „Ciao“ (2021) legt Johanna Adorján einen Roman über einen Journalisten vor, dem ein Autorinnenporträt zum Verhängnis wird.

Es gibt einen großen Willen zu sofortiger Empörung und recht wenig Großzügigkeit, Geduld und Humor.

Johanna Adorján

Abschied vom alten, weißen Mann

Johanna Adorján entwirft mit „Ciao“ eine Gesellschaftssatire, die extrem komisch ist und gleichzeitig schmerzhaft heutig. Ist der Untergang des alten weißen Mannes beschlossene Sache oder sollte man mit dieser Spezies doch gnädig sein? Hans Benedek, einst ein gefragter Feuilletonist, hat seinen Bedeutungsverlust selbst noch gar nicht realisiert. Er wähnt sich weiterhin als Mann von beträchtlichem Einfluss, glaubt, dass alle Welt die Ohren spitzt, wenn er einen Gedanken formuliert. Aber die Zeichen mehren sich, dass sich etwas verändert hat. Seine ständigen Affären mit Praktikantinnen sind nicht mehr so unbeschwert wie noch vor einigen Jahren. Seine Tochter beschimpft ihn als Mörder, da er immer noch Bacon zum Frühstück isst. Als seine Frau ihn auf die Idee bringt, ein Porträt über die gefragteste junge Feministin des Landes zu schreiben, wittert Hans seine Chance. Doch die Begegnung mit ihr wird Hans in einen Abgrund von bisher ungekannter Tiefe stürzen. Ein Roman über Menschen, über die die Zeit hinweggegangen ist. Über Leute von gestern im heutigen Leben. Übers Älterwerden. Und ein bisschen auch über die Liebe. – Kiwi

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann spricht Johanna Adorján über Feminismus, gesellschaftliche Veränderungen und den Roman „Ciao“.

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