Bildungsarbeit zum Thema Rassismus(kritik)
Josephine Apraku ist Afrikawissenschaftlerin und gilt als Expertin für diskriminierungskritische Bildungsarbeit. Sie hat das Bildungsprojekt „Hier und jetzt! Kolonialismus und Kolonialrassismus im Schulunterricht“ beim Antirassistisch-Interkulturellen Informationszentrum ARiC Berlin e. V. mitinitiiert. Außerdem ist sie von 2015 bis 2017 als Lehrbeauftragte an der Alice Salomon Hochschule und der Humboldt-Universität zu Berlin tätig gewesen. Als Kolumnistin hat Apraku zudem für Magazine wie EDITION F und Missy Magazine gearbeitet.
Eine Liebesverklärung
Ob in Liedern, Filmen oder Büchern: Liebe wird zu etwas Ungreifbarem, Zufälligem, Schicksalhaftem verklärt. Sie entzieht sich unserem Einfluss und überwindet alle Grenzen. Aber ist das wirklich so? »All you need is love«? Was ist mit Rassismus, Behinderung oder tief verankerten patriarchalen Strukturen und Verhaltensmustern? Was passiert, wenn in einer Liebesbeziehung die eine Person durch ihr Aussehen oder ihr Auftreten von unserer Gesellschaft diskriminiert wird und die andere nicht? Spielt das in dieser Beziehung wirklich keine Rolle?
Josephine Apraku sagt: Doch! Denn soziale Ungleichheit macht auch vor unseren Beziehungen keinen Halt – im Gegenteil. Unsere intimsten zwischenmenschlichen Verbindungen sind im Prinzip Petrischalen unserer Gesellschaft: Was da draußen im Großen passiert, geschieht auch im Kleinen zwischen uns und unseren Lieben. Auch in der Paartherapie wird Diskriminierung als Herausforderung in Beziehungen noch nicht genug Beachtung geschenkt.
»Kluft und Liebe« zeigt, wie Diskriminierung uns in der Liebe voneinander trennt, wie wir trotzdem zusammenfinden und daran gemeinsam wachsen können. — eden books
detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister spricht mit Josephine Apraku über ihr Buch „Kluft und Liebe: Warum soziale Ungleichheit uns in Liebesbeziehungen trennt und wie wir zueinanderfinden“.