Seit 2005 ist Juergen Boos Direktor und Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse. Der Verlagsbuchhändler lernte sein Handwerk in den 1980er-Jahren beim Herder Verlag, studierte Marketing und Organisationstheorie und war Manager bei verschiedenen Verlagen. Juergen Boos ist Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika LITPROM und Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse Literacy Campaign, kurz LitCam.
Endlich wieder Menschen treffen
Im Jahr 2019 konnte die Frankfurter Buchmesse das erfolgreichste Jahr seit ihrem Bestehen verzeichnen – ein Jahr später hat sie coronabedingt nur online stattgefunden. In diesem Jahr ist die Messe wieder offen für Publikum. Zumindest was die Besucherzahlen angeht wird die Messe den Erfolg von 2019 jedoch nicht wiederholen können. Denn die Frankfurter Buchmesse kann dieses Jahr nur unter strikten Hygienemaßnahmen stattfinden. Es gilt die 3G-Regel und ein Mindestabstand muss eingehalten werden. Zusätzlich ist die Zahl der Besucherinnen und Besucher limitiert. Während 2019 mehr als 300 000 Menschen zu Gast waren, dürfen sich 2021 maximal 25 000 Gäste pro Tag auf dem Gelände aufhalten. Die Zahl der Aussteller, 2019 noch auf einem Rekordhoch, hat sich 2021 halbiert.
Welche Zukunft hat die Messe?
Während der Coronapandemie waren Großveranstaltungen wie Messen lange Zeit nur digital oder als Hybridformat möglich. Doch die Digitalisierung der Messen hat nicht nur Nachteile. So haben Onlineformate im Vergleich zu traditionellen Veranstaltungen potenziell eine größere Reichweite. Sie sind außerdem barrierefreier zugänglich. Die Rückkehr in den Präsenzmodus wirft also Fragen auf: Wofür brauchen wir analoge Messen noch? Und wie digital ist die Messe der Zukunft?
detektor.fm-Moderator Claudius Nießen spricht mit Juergen Boos über die Trends der Frankfurter Buchmesse, die Herausforderungen der Coronapandemie und die Zukunft der Messeindustrie.