Journalistin mit Klasse
Marlen Hobrack, geboren 1986 in Bautzen, hat Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften sowie Kunstgeschichte studiert. Zwischen Bachelor- und Masterstudium war sie für eine Unternehmensberatung tätig. Seit 2016 arbeitet sie als Journalistin für diverse Zeitungen wie die taz, die ZEIT oder WELT. Dabei thematisiert sie unter anderem Feminismus, Gesellschaft, den Osten und Kunst. Außerdem schreibt sie für der Freitag die Kolumne „Mutti Politics – Warum Mutterschaft politisch ist“. Mit ihrer Familie lebt sie in Leipzig.
Die Klassenfrage aus weiblicher Perspektive
Von arbeitenden Frauen, Fallschirmmüttern und Mittelschichtsfeministinnen – Marlen Hobrack formuliert die Klassenfrage aus weiblicher Perspektive radikal neu.
Die Wäschekörbe waren immer voll – nicht mit Wäsche, sondern mit unbezahlten Rechnungen, die ihre Mutter trotz harter Arbeit nicht pünktlich bezahlen konnte. Wenn Marlen Hobrack an ihre Kindheit in Armut in einem bildungsfernen Haushalt denkt, stellt sie immer wieder fest, wie wenig ihr Aufwachsen mit den Herkunftserzählungen der Mittelschicht gemeinsam hat, zu der sie als erfolgreiche Journalistin zählt. Aber gehört sie als Grenzgängerin zwischen den Klassen wirklich dazu? Als alleinerziehende Ostdeutsche, die mit 19 Mutter wurde?
Prägnant und erhellend räumt „Klassenbeste“ mit Mittelklassemythen von Chancengleichheit und sozialem Aufstieg auf – und zeigt, dass jede identitätspolitische Debatte im Kern eine Klassenfrage ist. – Hanser Berlin
Über ihr Sachbuch „Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet“ und Intersektionalität spricht detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister mit Marlen Hobrack.