Verlage am Kämpfen
Der Konkurrenzdruck im Buchhandel ist enorm — vor allem für die kleinen Verlage. Daher suchen diese sich immer häufiger Nischen. Beispielsweise der „Gesunde Menschenversand“, spezialisiert auf Spoken-Word-Künstler. Oder der Verlag „Buchfunk“, der sich mit der digitalen Vertonung von Literatur beschäftigt. Außerdem werden gleichzeitig die klassischen Verlage vom Self Publishing bedroht. Denn durch die Digitalisierung ist es für Autoren einfacher geworden, ihre Bücher ganz alleine zu veröffentlichen.
Das Geschäft ist ein schwieriges geworden, die Auflagen sinken, die Preise sind im Keller. – Martin Walker, Journalist
Mehr als Buchhandel
Nicht nur die Verlage müssen sich auf einen Umbruch einstellen. Keine Branche ist insgesamt so sehr von der Digitalisierung betroffen wie der Buchhandel. Fast ein Fünftel des deutschen Buchumsatzes läuft über das Internet. Außerdem verringern sich die Gewinnmargen bei Buchverkäufen immer weiter.
Das heißt, der klassische Buchladen um die Ecke wird sich neu erfinden müssen. Denn jetzt, da Amazon sogar schon vom Internet in die Innenstädte überschwappt, braucht er ein Alleinstellungsmerkmal. Eine Buchhandlung mit Büchern nur zu einem Thema, eine hippe Buch-Mall, wie in Japan, oder doch einfach nur freundliche Verkäufer — die Zukunft der Buchhandlung ist noch nicht ausgemacht. Dementsprechend ist die Digitalisierung für den Buchhandel nicht nur eine Bedrohung, sondern auch ein Innovationsmotor.
Über die Zukunft von Verlagen, die Möglichkeiten von Buchhandlungen und peinliche Buchmesse-Momente hat Martin Walker mit detektor.fm-Reporter Claudius Nießen gesprochen.
Redaktion: Rewert Hoffer
N99 | detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse
Vom 11. bis zum 15. Oktober hat detektor.fm live von der Frankfurter Buchmesse gesendet. Am Stand „N99“ auf der THE ARTS+ haben wir spannende Gäste getroffen.