Zukunftsweisende Antworten auf aktuelle Fragen
Mithu M. Sanyal ist 1971 geboren und hat polnische und indische Wurzeln. Aufgewachsen ist sie in Düsseldorf. Sie ist promovierte Kulturwissenschaftlerin und arbeitet als Autorin und Journalistin, vorwiegend für den WDR. Ihr Debüt als Autorin hat sie 2009 mit ihrem Sachbuch „Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“ gefeiert. 2016 hat sie „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“ in der Edition Nautilus veröffentlicht. Ihr 2021 erschienener Roman „Identitti“ wurde mit dem Ernst-Bloch-Preis ausgezeichnet und ist in die Shortlist des Deutschen Buchpreises aufgenommen worden.
Ein ewiger Lebensbegleiter
Wie ein Sturm ist das Werk Emily Brontës in das Leben von Mithu Sanyal hineingefegt. Die erste Lektüre des Romans „Sturmhöhe: Wuthering Heights“ hatte für die Autorin von „Identitti“ lebensprägende, lebensverändernde Kraft.
Mithu Sanyal hat ein mitreißendes Buch über das Leben und Schreiben der weltberühmten englischen Autorin geschrieben, der man zu Lebzeiten mangelnde Weiblichkeit vorwarf und deren Buch als gefährlich galt. Für Sanyal, Tochter einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters, war und ist „Sturmhöhe“ ein Buch, in dem sie die eigene Fremdheitserfahrung wiederfand, ein Buch, das ihr in ungefähr allen wichtigen Lebensmomenten irgendwie weiterhalf und sie immer begleitet. Beim Sex, beim langweiligsten Urlaub der Welt, bei angeheirateten englischen Verwandten, die sich nach dem Empire zurücksehnen, und beim Planen der Revolution. Denn darum geht es vor allem in diesem Buch: um das Wunder, wie ein mehr als 170 Jahre alter Roman auf alle wesentlichen Fragen von heute zu Gender, Race, Class und Geistern klare, aktuelle, zukunftsweisende Antworten hat. – Kiepenheuer & Witsch
detektor.fm-Moderatorin Jessica Hughes spricht mit Mithu Sanyal über ihr Buch „Mithu Sanyal über Emily Brontë“ und die Bedeutung des Lebenswerks der englischen Autorin für sie.