Ralf Grabuschnig, der Geschichtenerzähler
Geschichte ist trocken und langweilig? Mitnichten, sagt der Historiker Ralf Grabuschnig. Man muss sie nur unterhaltsam erzählen. Erfahrung darin hat Grabuschnig genug. In seiner Wahlheimat München arbeitet der Österreicher als wissenschaftlicher Redakteur und Stadtführer, außerdem betreibt er das Geschichtsblog Déjà-vu und einen gleichnamigen Podcast.
Auf seiner Mission, Geschichte unterhaltsam zu vermitteln, ist Grabuschnig nun unter die Autoren gegangen. „Endstation Brexit“ heißt sein Erstlingswerk und erzählt von der jahrhundertealten, aber nicht immer ganz einfachen Beziehungen zwischen Europa und den Inselbewohnern jenseits des Ärmelkanals.
Wenn man einen Schritt zurückgeht und einfach mal nicht die Welt von heute oder der letzten paar Jahre anschaut, sondern einfach mal die letzten 2000 Jahre. Dann ist der Brexit ja nur eine weitere Fluktuation irgendwo. – Ralf Grabuschnig
„Endstation Brexit“ – worum geht’s?
„Die spinnen, die Briten“, wusste ja bereits der Gallier Obelix. Und tatsächlich, in den letzten tausend Jahren hat dieses merkwürdige Inselvolk das regelmäßig unter Beweis gestellt. Immer anders, immer unberechenbar und ja nicht zu europäisch, so kann man die britische Geschichte eigentlich in einem Satz zusammenfassen. Vom legendären Wilhelm dem Eroberer über den vollkommen verrückten Heinrich VIII. bis zur ‚Großmutter Europas‘ Königin Victoria – die Briten haben in ihrer Geschichte auf niemanden Rücksicht genommen. Nicht auf sich selbst und ganz besonders nicht auf Europa. Dieses Buch ist eine unterhaltsame Reise durch die britische Vergangenheit, auf der schnell klar wird: So eine große Überraschung ist der Brexit eigentlich gar nicht. – Tectum Verlag
Wie man Geschichte unterhaltsam erzählen kann und warum sich dabei vor allem die britische Geschichte anbietet, erklärt Ralf Grabuschnig im Interview mit detektor.fm-Reporter Jan Philipp Wilhelm.