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Bild: Kati Zubek | detektor.fm

N99 | Sarah Berger über Tinder und den Puls der Zeit

„Was bringt es, 50 Leute in der Woche zu matchen?“

Die Revolution des Kennenlernens: Tinder hat unser Dating-Leben stark vereinfacht. Es scheint so viel leichter, lockerer und unverbindlicher, über eine App potenzielle Partner kennenlernen zu können, als sich im echten Leben auf die Suche machen zu müssen. Dass aber auch bei Tinder nicht alles immer nur glatt läuft, erzählt Sarah Berger in ihrem neu erschienenen Buch „Match Deleted: Tinder Shorts“.

Sarah Berger und die Tinder-Kinder

Rechts, links, rechts, rechts, links: Genau so funktioniert für viele junge Leute heutzutage die Liebe  oder zumindest der erste Schritt auf dem Weg dorthin. Dank Tinder befinden wir uns gerade mitten in einer Dating-Revolution. Kein peinliches Rüberschielen mehr an der Bar, kein vorsichtiges Abtasten von Interessen und auch kein Verteilen von Absagen mehr. Denn Tinder nimmt uns all das ab. Die App sucht nach Gemeinsamkeiten, stellt uns einander vor und teilt der anderen Person mit, wenn wir sie dann doch nicht ganz so toll finden.

Allerdings sorgt Tinder nicht nur für moderne Romanzen. Statt der perfekten Übereinstimmung kommt es auch immer wieder zu abschreckenden Chats und katastrophalen Rendezvous, bei denen sich das Gegenüber doch ganz anders entpuppt, als auf Tinder angegeben.

Die studierte Philosophin und Fotografin Sarah Berger hat dazu nun ihr Buch „Match Deleted: Tinder Shorts“ herausgebracht. Darin sind auf 140 Seiten wahre Begebenheiten des Tinder-Zeitalters niedergeschrieben.

„Match Deleted: Tinder Shorts“ – worum geht’s?

Tinder Shorts sind ein von der Autorin erfundenes Genre: sehr kurze Texte über die Liebe in Zeiten des Dating, alte und neue Probleme mit Sprache, Nähe, Erwartungen und Projektionen. Es wird dabei zugleich autobiografisch und ästhetisch distanziert geschrieben, was den im Digitalen verschwimmenden Unterscheidungen von Realität oder Fiktion und Autorin oder Figur korrespondiert. Frohmann Verlag

detektor.fm-Moderator Claudius Nießen hat Sarah Berger auf der Buchmesse in Frankfurt getroffen, mit ihr über ihr erstes Buch gesprochen und den Zweck von Tinder analysiert.

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Redaktion: Julia Rosner


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