Sarah Berger und die Tinder-Kinder
Rechts, links, rechts, rechts, links: Genau so funktioniert für viele junge Leute heutzutage die Liebe – oder zumindest der erste Schritt auf dem Weg dorthin. Dank Tinder befinden wir uns gerade mitten in einer Dating-Revolution. Kein peinliches Rüberschielen mehr an der Bar, kein vorsichtiges Abtasten von Interessen und auch kein Verteilen von Absagen mehr. Denn Tinder nimmt uns all das ab. Die App sucht nach Gemeinsamkeiten, stellt uns einander vor und teilt der anderen Person mit, wenn wir sie dann doch nicht ganz so toll finden.
Allerdings sorgt Tinder nicht nur für moderne Romanzen. Statt der perfekten Übereinstimmung kommt es auch immer wieder zu abschreckenden Chats und katastrophalen Rendezvous, bei denen sich das Gegenüber doch ganz anders entpuppt, als auf Tinder angegeben.
Die studierte Philosophin und Fotografin Sarah Berger hat dazu nun ihr Buch „Match Deleted: Tinder Shorts“ herausgebracht. Darin sind auf 140 Seiten wahre Begebenheiten des Tinder-Zeitalters niedergeschrieben.
„Match Deleted: Tinder Shorts“ – worum geht’s?
Tinder Shorts sind ein von der Autorin erfundenes Genre: sehr kurze Texte über die Liebe in Zeiten des Dating, alte und neue Probleme mit Sprache, Nähe, Erwartungen und Projektionen. Es wird dabei zugleich autobiografisch und ästhetisch distanziert geschrieben, was den im Digitalen verschwimmenden Unterscheidungen von Realität oder Fiktion und Autorin oder Figur korrespondiert. – Frohmann Verlag
detektor.fm-Moderator Claudius Nießen hat Sarah Berger auf der Buchmesse in Frankfurt getroffen, mit ihr über ihr erstes Buch gesprochen und den Zweck von Tinder analysiert.
Redaktion: Julia Rosner
N99 | detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse
Vom 11. bis zum 15. Oktober sendet detektor.fm live von der Frankfurter Buchmesse. Ihr findet uns am Stand „N99“ auf der THE ARTS+. Dort treffen wir spannende Gäste und ihr könnt dabei sein: vor Ort, im Livestream oder im Podcast.