Sascha Ehlert & Katharina Holzmann, Rich Kids of Literature
Sascha Ehlert und Katharina Holzmann sind unzufrieden mit der deutschen Gegenwartsliteratur. Zuviel vom Immergleichen und zuwenig Platz für Literatur, die versucht, neue Wege zu gehen. Das wollen sie ändern. Also haben sie 2015 zusammen mit David Rabolt den Korbinian Verlag gegründet. Wenig später ist dann ein Magazin mit dem Titel „Das Wetter“ dazugekommen. Außerdem organisieren sie unter dem Namen „Rich Kids of Literature“ Lesungen und Veranstaltungen.
Du brauchst ein gedrucktes Magazin nicht mehr, um zu berichten, was gerade neu und aktuell ist. Weil das findet natürlich viel schneller im Internet und das können sich die Leute auch selber raussuchen. – Sascha Ehlert
Ihre literarischen Vorbilder finden sie in der Vergangenheit. Jörg Fauser loben sie, von David Foster Wallace sind sie begeistert und auch Ernest Hemingway und Henry Miller zählen sie zu ihren literarischen Wegweisern. Doch was haben diese Leute, was die Gegenwartsliteratur jetzt nicht mehr hat?
Eine neue Avantgarde?
Vielleicht ein bisschen mehr Extase, mehr Romantik, mehr Lust auf das Unbestimmte. Ein Buch, das zum Manifest der Rich Kids of Literature wurde, heißt immerhin „Ultraromantik“. Doch das rein Ästhetische, das Unpolitische bietet immer auch Stoff für neurechte Ideologie. So hat sich Ideologe Simon Strauß in letzter Zeit immer wieder auf das Werk „Ultraromantik“ berufen. Dem haben die Rich Kids entschieden widersprochen.
Dennoch scheuen sie sich nicht, als Retter der Literatur voranzuschreiten. Inwieweit sie die neue Avantgarde darstellen und was ihre Ambitionen sind, erzählen Sascha Ehlert und Katharina Holzmann im Gespräch mit detektor.fm-Moderatoren Isabel Woop und Christian Eichler.
Redaktion: Thomas Oysmüller