Richtig nachhaltige Filmproduktion gibt es nicht
Nachhaltigkeit nimmt einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Wir wissen schon lange, dass wir besser das Auto stehen lassen, den Müll trennen und regionale Lebensmittel kaufen sollten. Jetzt findet langsam auch ein Bewusstseinswandel in der Filmbranche statt. Es gibt Schauspieler, die nur noch mit der Bahn zum Dreh fahren wollen. Und Caterer am Set verzichten auf Plastikgeschirr.
Trotzdem könnte noch viel mehr Energie eingespart werden. Die Hürden dafür sind allerdings groß. Entweder mangelt es an der Infrastruktur oder es ist einfach zu teuer. Zum Beispiel gibt es noch keine Hochleistungsscheinwerfer in LED-Technologie. Und nachhaltiger Strom am Set ist bislang noch unerschwinglich. Eine richtig nachhaltige Filmproduktion gibt es heute also noch nicht.
Eine grüne Produktion ist die, die so wenig Energie und Ressourcen wie möglich verbraucht. Oder: Die Ressourcen so einsetzt, dass der ökologische Fußabdruck möglichst klein ist. Da ist allerdings ganz viel Bewusstseinsvermittlung und Kooperation notwendig. – Birgit Heidsiek, Gründerin von Green Film Shooting
Grüne Filmförderung
Das Label „Grüner Drehpass“ zertifiziert Filmproduktionen, wenn sie umweltfreundlicher produzieren. – Birgit Heidsiek
Trotzdem gibt es Bemühungen, daran etwas zu ändern. Die Filmbranche ist eine kleine, aber stark subventionierte Branche. Welche Produktion finanzielle Unterstützung erhält, bestimmen Filmförderanstalten über ihre Vergabekriterien. Wenn ein entscheidendes Kriterium Nachhaltigkeit ist, ist das für Regisseure ein Anreiz, ökologisch zu produzieren. Einige Filmförderanstalten „zwingen“ Filmproduzenten so bereits, nachhaltiger zu produzieren. Es bewegt sich also etwas in Sachen Nachhaltigkeit. Auch in der Filmbranche. Ob es bald eine richtig grüne Filmproduktion geben kann, wird sich zeigen.
Wie die Produktionsbedingungen am Filmset ökologischer werden können, darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Birgit Heidsiek von Green Film Shooting gesprochen.
Redaktion: Maria Zahn