GLOW: Gorgeous Ladies of Wrestling
14 Frauen finden im männerdominierten Hollywood der 80er Jahre einen neuen Job. Als Wrestlerinnen einer frauenbesetzten TV-Show ringen sie in bunten Outfits, mit Turmfrisuren und viel Glitzer vor der Kamera. Und diese Damen hat es wirklich gegeben. Die Netflix-Serie basiert auf einem Format, das in den 80ern im US-Fernsehen tatsächlich sehr erfolgreich war. Im Juni ist die zweite Staffel von GLOW angelaufen und erzählt die Geschichte um Ruth und ihre Wrestling-Kolleginnen weiter.
Wrestling-Ring als Ort der Befreiung
Das Setting dieser Serie ist sowohl sexistisch, als auch rassistisch. Doch für die Frauen wird der pinke Wrestling-Ring zu einem Ort, an dem sie sich unbefangen und stark zeigen können. Niemand wird in einer Opferrolle gezeigt. Stattdessen werden Themen wie Abtreibung, Scheidung, Periode und Muttersein auf unkonventionelle, emanzipierte Art und Weise behandelt.
An einer Stelle sagt eine der Figuren in der Serie, Debbie: ‚Feminism has principles, but life has compromises‘ und das scheint die Serie auch durchzuziehen. – Anna Seidel, Germanistin mit Schwerpunkt Gender und Popkultur
Feminismus und Pop: geht das?
Feminismus ist hip geworden und es lässt sich viel Geld damit verdienen, auch in der Film-Branche. Kritiker befürchten, dass die Feminismus-Debatte zur Lifestyle-Frage verkommt. Marketing hin oder her, die Serie GLOW hat eine eindeutig feministische Botschaft und trägt damit zur Sensibilisierung für Gleichberechtigung und Rassismus bei.
Wir sind ja hier immer noch im Popkultur-Kosmos. Wir sind bei Netflix in einem kapitalistischen Unternehmen und das Ganze muss für die breite Masse ansprechend sein. Insofern haben wir hier den Feminismus nicht mit dem Holzhammer, sondern wir haben Feministisches mindestens im Subtext. – Anna Seidel
Über die Serie GLOW und den Spagat zwischen Feminismus und Popkultur hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit der Germanistin Anna Seidel gesprochen.
Redaktion: Berit Ström