700 Jahre Militärgeschichte werden die meisten mit dicken Geschichtsbüchern, verstaubten Uniformen und nicht enden wollenden Unterrichtsstunden assoziieren. Dass es auch anders geht, beweist das Militärhistorische Museum in Dresden. Nach sieben Jahren Umbauzeit wird es heute wiedereröffnet. Aus dem ehemaligen „Armeemuseum der DDR“ ist eines der größten und modernsten militärhistorischen Museen Europas geworden.
Zwischen den Fassaden des Altbaus sticht ein Keil aus Stahlbeton hervor, der vom amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entwickelt wurde. Der dreiecksförmige Keil soll die Flugschneise symbolisieren, die die alliierten Bomber über Dresden geflogen sind.
Die Kuratoren wollen mit außergewöhnlichen Mitteln Themen wie „Leiden am Krieg“ oder „Krieg und Militär“ veranschaulichen. Der Besucher soll mit allen Sinnen an die sensible Militärgeschichte herangeführt werden. So gibt es zum Beispiel einen Raum, in dem per Knopfdruck ein Verwesungsgeruch entsteht, der verdeutlichen soll, wie es in einem Schützengraben gerochen hat.
Was Besucher erwartet und wie die Veranstalter die Gradwanderung zwischen Glorifizierung des Militärs und objektiver Darstellung meistern, erklärt Matthias Rogg, der Direktor des Militärhistorischen Museums in Dresden.