Der Volksentscheid in München, Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Königssee war eindeutig: Die Einwohner aller vier beteiligten Orte wollen keine Olympischen Winterspiele. Die Befürworter, zu denen auch viele prominente Sportler zählen, sind enttäuscht.
Doch die Gegner jubeln. Sie werfen dem IOC Intransparenz und Profitgier vor. Von „Ausbeutung“, „Machtgier“ und „Knebelverträgen“ ist die Rede. Dementsprechend solle die Entscheidung gegen die Spiele nicht als Votum gegen den Sport, sondern vielmehr gegen das IOC verstanden werden.
Deutschland ist nicht das erste westliche Land, das sich wegen der Gebahren des Komitees ganz bewusst gegen die Austragung der Spiele entschied. Doch wie ernst nimmt das IOC diese wiederkehrende Kritik wirklich? Darüber haben wir mit dem Sportjournalisten Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung gesprochen.
Schauen wir, wer im IOC sitzt. Diese rund 110 Personen, da sitzt jede Menge Hochadel, Geldadel, Landadel drin […] Wir haben sogar immer mal wieder den ein oder anderen, den wir schon auf irgendwelchen Fahndungslisten gesehen haben, da bestaunen können. – Thomas Kistner