„Wenn ich hier ein Alien bin, dann muss ich doch von woanders herkommen“
Immer häufiger ist von Afrofuturismus die Rede. Grund dafür könnte der Film „Black Panther“ sein. Weil er schwarze Helden zeigt und in der Zukunft spielt, wird er von vielen Kritikern als afrofuturistisch bezeichnet. Aber worum handelt es sich genau bei diesem Phänomen? Hier werden Science-Fiction, Africana, Digitalisierung, Magie und Mythen ineinander verschlungen. Doch ganz grundlegend scheint das Gefühl der Andersartigkeit und der Fremde zu sein.
Der Afrofuturismus verweist auf eine mystische, schwarze Herkunft aus dem All, die das Menschliche zu überkommen versucht. Eine Erscheinung, die posthumanistisch ist. – Julian Warner, Mitarbeiter am Kulturanthropoligischen Institut der Universität Göttingen
Spielarten des Afrofuturismus
Die Strömung ist vielfältig. In der Kunst, aber auch in der Musikszene gibt es sehr unterschiedliche Vertreter. Dabei zählt der Jazz-Pianist Sun Ra zu den bekanntesten Musikern. Doch auch die Technoszene arbeitet mit entsprechenden Elementen. In der Literatur gilt Octavia E. Butler als einflussreiche Afrofuturistin. Mit ihren Werken möchte sie andere Formen des Zusammenlebens erfinden und aushandeln.
Der Afrofuturismus geht weiter. Er sagt nicht: ‚Ich würe auch gern am Tisch dieses liberalen Bürgertums sitzen.‘ Er stellt diesen Tisch infrage. – Julian Warner
Über die Strömung des Afrofuturismus hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit dem Kulturanthropologen Julian Warner gesprochen.
Redaktion: Marie Flohr