Die Medien sind in einer Krise – so ruft es durch die Branche, und das seit Jahren. Von allen Seiten kommt die Bedrängnis: durch youtube, twitter, facebook & Co. generiert das ehemals passive Publikum inzwischen Unmengen an Inhalt selbst. Und während die Werbeeinahmen für Sender wie Verlage allmählich immer dünner werden, rüstet die PR-Branche finanziell und personell immer stärker auf. Ist das Internet also die Rettung oder das Todesurteil für den serösen Qualitätsjournalismus? Hat der überhaupt noch ein Publikum?
Einer, der die Veränderungen der Branche seit 40 Berufsjahren miterlebt, ist Ulrich Wickert. Er, der lange Jahre das Gesicht der Tagesthemen war, der Bücher veröffentlicht und jüngst mit zoomer.de auch einen Ausflug ins Online-Geschäft unternahm, sagt:
Man darf die User nicht zu dumm einschätzen (Ulrich Wickert)
Wickert liest täglich 6-7 Tageszeitungen. Journalistisch betrachtet hat er alles erlebt. Für ihn ist es ausgeschlossen, dass Zeitungen oder Radio sterben. Letztlich sei alles nur eine Veränderung des Lebensstils.
Teil 1 des Interviews: Ulrich Wickert zur Veränderung der Medien im Internetzeitalter und zur Frage, was das Internet kann und was nicht.
Auf der nächsten Seite hören Sie Teil 2 des Interviews.
(© Teaserbild: Rainer Sturm/pixelio)
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Ulrich Wickert hat sich ebenfalls ins Online-Geschäft getraut. Er war Herausgeber und journalistischer Kopf hinter zoomer.de – einer Nachrichtenseite, die sich an ein junges Publikum richtete, jüngere Themen beackern wollte und die Besonderheit hatte, dass das Publikum über die Wichtigkeit der Themen abstimmen konnte. Kurzum: zoomer wollte die Trennung zwischen den angeblich guten, von Journalisten gemachten Themen, und den vermeintlich schlechten, vom Publikum gemachten Themen aufheben. Aber das Projekt wurde eingestellt.
Über die Gründe hierfür, und über die Frage, was das Internet für Wickerts publizistische Arbeit selbst bedeutet, sprechen wir mit Ulrich Wickert in Teil 2 des Interviews: