Es geht weiter
… mit RadioPoeten, dem Poetry-Slam-Podcast bei detektor.fm. Kaleb Erdmann spricht über einen ernsten gesellschaftlichen Missstand.
Kaleb Erdmann
… „ist immerhin lustiger als dein Kumpel Tobi aus dem Zumba-Kurs“, schreibt er über sich. Er studiert am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, ist Autor, Textproduzent und Poetry Slammer. Er mag Museen mit moderner Kunst und verstaubten Jesusdarstellungen und trinkt niemals Heißgetränke. Niemals. „Kann sein, dass ich mir die Zunge mal verbrannt habe“, mutmaßt er.
Als Poetry Slammer hat er keine Angst davor, sich die Zunge zu verbrennen. Er nimmt schmerzliche Wahrheiten in den Mund, kaut sorgfältig darauf herum und spuckt sie wieder aus.
„Warum Arschloch“
Einige Dinge müssen aufs Tablet. Zum Beispiel der Rassismus in Deutschland. Erdmann fragt: Wie entsteht rechtes Denken? Warum schließen sich manche Leute schwachsinnigen Ideologien an?
Pandemie als Verstärker
Die Pandemie bringt zum Vorschein, wie groß dieses Problem ist. Kaleb Erdmann zeichnet ein Bild von einem Rassisten, der Verschwörungsvideos im Netz schaut, während Leute mit migrantischem Hintergrund einen Coronaimpfstoff entwickeln. Arschlöcher lassen sich davon nicht beeindrucken. Im Gegenteil.
Attila Hildmann und Michael Wendler stolpern durch den Text auf Abwegen, gewalttätige Nazis machen das, was gewalttätige Nazis tun, und Kaleb Erdmann fragt immer wieder: „Warum Arschloch?“
Warum?
Man mag in der Psyche eines Rassisten, Antisemiten, sexistischen Menschen mit Faible für Verschwörungsgeschichten buddeln, Kaleb Erdmann ist aber kein Psychologe. Er beobachtet, schreibt und macht klar: „Ich nehme dir nicht mehr ab, dass du ein Arschloch bist, weil es dir scheiße geht. Nein, dir geht es scheiße, weil du ein Arschloch bist.“
Viel Spaß mit Kaleb Erdmann und „Warum Arschloch“.