Nicht erst seitdem einige gewaltbereite Fans am Rande des Pokalspiels zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden randaliert haben, ist die Debatte um Gewalt im Fußball neu entfacht. Das mediale Echo ist breit, und die Berichterstattung zwingt die Verantwortlichen zum handeln.
Am Montag kommt in Berlin ein „Runder Tisch“ auf Einladung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zusammen. Das Expertengremium besteht unter anderem aus DFB-Präsident Theo Zwanziger und DFL-Chef Reinhard Rauball. Sie sollen Strategien entwickeln, um der befürchteten Gewaltwelle in deutschen Fußballstadien vorzubeugen und den Umgang mit gewaltbereiten Fans neu regeln. Dass die Maßnahmen auf drakonische Strafen wie lebenslange Stadionverbote hinauslaufen könnten zeigt die Tatsache, dass die Fans, allen voran die Vertreter der Ultra-Szene, gar nicht eingeladen wurden.
In einem offenen Brief fordern nun Sportwissenschaftler, Journalisten und Fankultur-Experten, dass der runde Tisch bei seinen Entscheidungen die Fans auf Augenhöhe mit einbezieht soll. Zu den Unterzeichnern dieses Briefes gehört Diethelm Blecking von der Uni Freiburg. Der Sportwissenschaftler fordert im Interview dazu eine Diskussion mit und nicht über die Fans.