Was uns an Vampiren fasziniert
Das neue Rollenspiel „Vampyr“ stellt einen Vampir in den Mittelpunkt seiner Handlung. Dr. Jonathan Reid ist Arzt im frühen 20. Jahrhundert, hat den Ersten Weltkrieg miterlebt – und wird auf einmal zum Vampir gemacht. Der Spieler muss sich nun entscheiden, ob er unschuldige Menschen aussaugen will, um Jonathan Reid stärker zu machen.
Dabei ist die Figur des Vampirs natürlich nichts Neues. Schon vor fast 300 Jahren tobte die Leipziger Vampirdebatte: Intellektuelle stritten sich um die Berichte von Leichen, die ihre Gräber verließen. Dabei sei die Geschichte des Vampirs auch immer die Geschichte von Vorurteilen gegenüber bestimmten Volksgruppen, sagt Osteuropa-Forscher Thomas Bohn von der Justus-Liebig-Universität Gießen:
Das hat auch viel mit Vorurteilen und Stereotypen zu tun. Geister, Gespenster, Hexen, Vampire: Das sind immer die anderen. Das sind Phänomene, die anderen Kulturen und Religionen zugeschrieben worden sind. Da der Südosten Europas zu dieser Zeit noch von den Osmanen beherrscht worden ist, hat man daraus eine Orientalisierung gemacht. – Thomas Bohn, Professor für Osteuropäische Geschichte, Justus-Liebig-Universität Gießen
Im Interview erklärt er die kulturhistorischen Wurzeln von Vampiren, Totengeistern und Wiedergängern:
Entscheidungen bis es richtig wehtut
Entscheidungen wie in „Vampyr“ sind zu einem richtigen Videospiel-Trend geworden. Ob „Mass Effect“, „The Walking Dead“, „Fallout 4“ oder „The Witcher 3“: Überall treffen wir vermeintlich wichtige Entscheidungen. Doch wann fesseln uns Entscheidungen wirklich, und wie sollten ihre Konsequenzen aussehen?
Über diese Themen sprechen Alexander Gehlsdorf und Stephan Otto von GIGA GAMES mit Christian Eichler von detektor.fm.