Trends im Sachbuch
Zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 sind gleich eine ganze Reihe von Luther-Büchern erschienen. 2019, zum 100. Geburtstag des Bauhauses, sind vermutlich ebenso viele neue Bauhaus-Titel herausgekommen. Vor allem im Sachbuch scheinen Trends eine besondere Rolle zu spielen. Jubiläen sind dabei ein dankbarer Zeitpunkt für neue Publikationen.
Zudem versuchen Verlage natürlich, aktuelle gesellschaftliche Trends mit ihren jeweiligen Programmen abzudecken, egal ob es da um Achtsamkeit oder zuckerfreie Ernährung geht. Im politischen Sachbuch ist die Analyse aktueller Strömungen und Entwicklungen gar nicht wegzudenken, die ist quasi elementarer Bestandteil. Doch wie sieht es in der Belletristik aus?
Trends in der Belletristik
Im Jahr 2017 schaffte es der Luther-Roman „Evangelio“ von Feridun Zaimoglu auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Moderator Claudius Nießen hat es damals überrascht, dass der wortgewaltige Zaimoglu plötzlich zum Schreiber mit Kalkül wurde. Die Lektüre hat ihn aber dennoch überzeugt. Seiner Mikro-Kollegin Franziska Wilhelm sind in den vergangenen Jahren ebenfalls Trendbücher in der schönen Literatur aufgefallen. So mehren sich zum Beispiel Publikationen, die sich um das Thema Flucht und Migration drehen. Im Jahr 2019 brachten die Verlage dagegen auffällig häufig Bücher über Frauenrollen, Feminismus und Genderthemen heraus.
Wer beeinflusst nun wen?
Schreiben Autorinnen und Autoren gezielt auf In-Themen hin? Wählen Verlage gezielt nach Trends aus? Oder beeinflusst man sich gegenseitig? Darüber diskutieren Franziska Wilhelm und Claudius Niessen in der 16. Folge ihres Literatur-Podcasts Seite 37.
Der Literatur-Podcast „Seite 37“ auf detektor.fm. Einfach den Podcast abonnieren oder direkt bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer oder Spotify hören.