Die Utopie ist wahr geworden: Wir haben die Möglichkeit, immer und überall auf das Internet zugreifen zu können. Im Park, im Restaurant, in der U-Bahn – überall können wir Emails beantworten, die neuesten Nachrichten lesen oder Tweets erhalten. Ständig können wir Informationen empfangen oder versenden. Zu Beginn der 90er Jahre war das die Vision einiger optimistisch gestimmter Computerhersteller, die ihre neuen internetfähigen Rechner vermarkten wollten. Mittlerweile ist das Internet zu einem Bestandteil unseres Lebens geworden. Und unser soziales Zusammenleben wird mittlerweile zu einem nicht unerheblichen Teil durch das Netz bestimmt.
Die rasante Entwicklung des Internets wirft die Frage auf, wohin es sich weiterentwickeln wird. Wird das Internet, wie wir es kennen, bald selbst zur Netzleiche werden? Und wie kommen wir überhaupt mit dem Informationsoverkill, der ständig auf uns einhämmert, zurecht? Fragen, die wir dem Medienphilosophen Norbert Bolz von der TU Berlin gestellt haben – zum Abschluss unserer Serie »Netzleichen«.