Die Revolution von House of Cards
Was heute alltäglich scheint, ist 2013 noch als Revolution in der Serienlandschaft gehandelt worden. Der Streaming-Dienst Netflix hatte eine Fernsehserie produzieren lassen – von David Fincher (Sieben, Gone Girl) und mit Kevin Spacey in der Hauptrolle. Das Besondere: Alle Folgen der ersten Staffel waren sofort online verfügbar. Keine Cliffhanger, keine nervigen Wartezeiten, kein „Previously on House of Cards“.
Mittlerweile haben andere Sender nachgezogen. Amazon Prime feiert Erfolge mit „Transparent“, „The Man in the High Castle“ und auch der Streaming-Dienst HULU ist in die Serienbranche eingestiegen. Diesen Vorsprung hat Netflix mit „House of Cards“ also mittlerweile verloren.
Der Wille zur Macht
In „House of Cards“ dient Politik hauptsächlich einem Zweck: dem Streben nach noch mehr Macht. Kevin Spacey und Robin Wright spielen das Ehepaar Underwood. Die beiden gehen über Leichen, um ihren politischen Spielraum zu erweitern. Dabei ist keine Kampagne zu dreckig, kein Verbrechen zu kaltblütig.
Während sich die erste Staffel noch mit dem Aufstieg Frank Underwoods in den Rängen der Demokraten beschäftigt hat, wirft die vierte Staffel einen Blick auf die US-amerikanischen Vorwahlen. Damit kommentiert die fiktionale Serie einmal mehr auch reale politische Entwicklungen.
Eine Netflix-Serie, die es nicht bei Netflix gibt
Obwohl „House of Cards“ als Eigenproduktion eines der Aushängeschilder des Streamingdienstes ist, kann man die vierte Staffel in Deutschland nicht bei Netflix sehen. Denn bevor der Streamingdienst hierzulande verfügbar war, hatte er die Rechte an den Pay-TV-Riesen Sky verkauft. Zurzeit gibt es die aktuelle Staffel deswegen nur auf Sky, Amazon und iTunes.
Über die Faszination an der Polit-Serie „House of Cards“ und die Bezüge zur realen US-Politik hat detektor.fm-Serienexperte Christian Eichler mit Malte Springer gesprochen. Im Podcast des Popkultur-Magazins Doktor Peng! besprechen die beiden jeden Sonntag Filme und Serien.