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Marie Rathscheck als das melancholische Mädchen. Bild: „Das melancholische Mädchen“ | ©Edition Salzgeber
Bild: „Das melancholische Mädchen“ | ©Edition Salzgeber

shots | Das melancholische Mädchen

Das Ende vom Pop-Feminismus?

Im neuen Film „Das melancholische Mädchen“ zieht eine junge Frau durch die Großstadt und arbeitet sich an unterschiedlichen Feminismen ab. Das funktioniert so lange, wie das Publikum bereit ist zuzuhören und mitzuschreiben. Im Gespräch: Regisseurin Susanne Heinrich und die Filmkritikerinnen Lara Kaa und Sophie Charlotte Rieger.

Wo bleibt die Befreieung?

Die Gegenwart scheint unheimlich feministisch zu sein: Twitter-Promis, Hollywood-Stars, Popmusikerinnen: Sie alle sprechen sich für mehr Gleichberechtigung aus. Auch in der Filmbranche ist das angekommen. Die Forderungen nach Quoten werden lauter, der Bechdel-Test ist im Mainstream angekommen. Und das scheint ja auch sinnvoll zu sein.

In einer männerdominierten Branche werden wohl nur durch die richtigen Hebel endlich mehr Filme von Frauen über Frauen entstehen. Susanne Heinrich hält allerdings nicht viel vom aktuellen Repräsentationsdiskurs und hat trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – einen sehr feministischen Film gemacht.

Ich finde, dass gerade der Diskurs um Repräsentation relativ schwierig geführt wird. Der Bechdel-Test ist total daneben, weil er nur sehr oberflächliche Kriterien anwendet. Im Film geht es eben auch um Machtstrukturen in der Gesellschaft. Das intersektionale Bewusstsein steckt für mich eher darin, dass ich nicht noch ein paar Nebenfiguren anders besetzt habe, um mich freizukaufen. – Susanne Henrich, Autorin und Regisseurin

Irrfahrt ohne Heimkehr

In Susanne Heinrichs Debüt-Film „Das melancholische Mädchen“ streift Marie Rathscheck durch die Großstadt und sucht nach einem Ausweg. Aus dem Patriarchat, aus der Entfremdung, aus der Verwertungslogik. Doch überall, wo sie aufkreuzt und anklopft, spukt der Geist des Kapitals. In gestelzten und dennoch treffsicheren Mono- und Dialogen reisst dieser Film der durchgestylten Lifestyle-Welt aus Kinder-Yoga und MDMA-Konsum die progressive Maske vom Gesicht.

Ob diese feministische Kapitalismuskritik aber wirklich funktioniert, bespricht detektor.fm-Redakteur Christian Eichler mit Lara Kaa und Sophie Charlotte Rieger vom feministischen Filmlöwinnen-Podcast.

shots | Das melancholische Mädchen 54:22

shots – Der kritische Film-Podcast

Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kolleginnen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.


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