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Der Serienmörder Fritz Honka in Fatih Akins „Der Goldene Handschuh“. Foto: © Gordon Timpen / 2018 bombero int./Warner Bros. Ent. | Berlinale
Bild: © Gordon Timpen / 2018 bombero int./Warner Bros. Ent. | Berlinale

shots | Berlinale: Der Goldene Handschuh, Der Boden unter den Füßen

„Dieser Film ist vollkommen misslungen“

Das Warten hat ein Ende. Wir wissen endlich, wie Fatih Akins Strunk-Verfilmung „Der Goldene Handschuh“ geworden ist. Erbärmlich, meint Wolfgang M. Schmitt.

Der Goldene Handschuh

Fatih Akin hat einen Horrorfilm gedreht. Basierend auf Heinz Strunks gleichnamigem Roman, portraitiert Akin den Serienmörder Fritz Honka, der in den 1970er Jahren in Hamburger mehrere Frauen ermodet hat. Die Kritiken fallen gemischt aus. Wolfgang M. Schmitt stört vor allem, dass Akin ganze Handlungsstränge und damit auch Symbolebenen aus dem Roman gekürzt hat.

Fatih Akin hat ja zwei gute Filme gemacht: „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“. Mittlerweile muss man sagen: Da hat wohl ein blindes Huhn zwei Körner mal gefunden. Es wird ja immer schlimmer. Er entwickelt sich ja zu einem regelrechten Nichtskönner. – Wolfgang M. Schmitt, Die Filmanalyse

Out Stealing Horses

Dass man nicht jeden Roman verfilmen kann, zeigt auch Hans Peter Molland, der sich an Per Pettersons „Pferde stehlen“ gewagt hat. Zwar schafft es das norwegische Drama um einen alternden Stellan Skarsgard, die bittersüßen Erinnerungen an den Sommer 1948 einzufangen, es ensteht leider nur keine interessante Geschichte daraus.

Der Boden unter den Füßen

Auch Marie Kreutzers Drama „Der Boden unter den Füßen“ langweilt auf seine Laufzeit mehr, als dass er zu unterhalten weiß. Die Business-Frau Lola ist Unternehmensberaterin und schiebt gerne mal 48-Stunden-Schichten. Kurz vor Ende eines wichtigen Projekts erhält sie einen Anruf aus der Anstalt: Ihre paranoide Schwester habe versucht sich umzubringen. Marie Kreutzer stellt hier Schizophrenie dem Burn-Out gegenüber und fragt die Zuschauenden: Was ist eigentlich schlimmer? Leider verliert sich der Film in Gemeinplätzen und Nichtigkeiten. Die Flucht ins Genre-Kino hätte ihm besser getan.

Das ist Toni Erdmann ohne Toni Erdmann, aber mit einem Shutter-Island-Twist, der für anderthalb Stunden angekündigt wird, ohne dann je zu kommen. – Christian Eichler, detektor.fm

Über diese Filme hat detektor.fm-Reporter Christian Eichler mit Wolfgang M. Schmitt von der Filmanalyse gesprochen.

shots – Der Berlinale-Podcast | Der Goldene Handschuh, Der Boden unter den Füßen, Out Stealing Horses 27:25

shots – Der kritische Film-Podcast

Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kollegen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.


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