Liebschaften und Omas?
Der Feminismus ist zum Schlagwort geworden. Auch internationale Multimillionen-Dollar-Produktionen wie „Captain Marvel“ und „Wonder Woman“ gerieren sich als emanzipatorisch. Dabei sehen Rollenangebote für ältere Frauen nicht gerade rosig aus:
Frauen verschwinden ab 35 von der Bildfläche. Sie werden hauptsächlich in heteronormativen Kontexten als Love Interest gezeigt und dafür müssen sie scheinbar jung sein. Das heißt, das spannende Leben außerhalb von Liebesgeschichten, das meist erst mit Mitte 30 beginnt, wird gar nicht gezeigt.
Das sagt Regisseurin und Autorin Tatjana Turanskyj von Pro Quote Film. Was sich ändern müsste, besprechen wir im Interview.
Destroyer
Nicole Kidman erhält als Hollywood-Star scheinbar diversere Rollenangebote – von der Meeres-Kriegerin in „Aquaman“ zur beherrschten Rechtsanwältin in „Big Little Lies“. Auch in Karyn Kusamas neuem Film „Destroyer“ spielt sie eine normalerweise männlich konnotierte Rolle: die abgehalfterte Ermittlerin.
Das interessiert mich besonders an Polizeifilmen, dass wir hier starke Subjekte im Mittelpunkt haben, die bereit sind, alles zu tun. Gerade heute, wo wir immer stärker ein kontrolliertes Subjekt haben wollen, ein Subjekt, das permanent überwacht ist, ist das immer wieder eine gute Erinnerung, solch starke Subjekte zu sehen. Ein solches liefert uns ‚Destroyer‘ und ist deshalb trotz aller Schwächen sehenswert. – Wolfgang M. Schmitt
Über den Film diskutieren detektor.fm-Filmkritiker Chrisitan Eichler und Wolfgang M. Schmitt von der Filmanalyse sowie Malte Springer von der Schaubühne Lindenfels.
shots – Der kritische Film-Podcast
Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kolleginnen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.