Eine fünfte Dimension
Jenseits der menschlichen Erfahrung gibt es eine fünfte Dimension. Sie ist unermesslich wie das Weltall und zeitlos wie die Ewigkeit. Diese Dimension erfasst den Übergang vom Licht zur Finsternis, von der Wissenschaft zur Mystik. Ihr Gebiet liegt irgendwo zwischen den Gipfeln aller Erkenntnisse und den Abgründen aller Ängste. Es ist die Dimension des Phantastischen.
Mit dieser und ähnlichen Versionen wurde „The Twilight Zone“ in der deutschen Ausgabe eingeleitet. Und auch, wer noch nie eine Folge gesehen hat, kennt vielleicht einige ihrer Geschichten. Die Frau, die ihren eigenen Doppelgänger trifft, die Bewohner einer Vorstadt, die sich gegenseitig umbringen, oder der Mann, der nach einem Atombombenangriff endlich Zeit zum Lesen findet.
Diese Geschichten hat Showrunner und Mastermind Rod Serling von 1959 bis 1964 in 156 Folgen der Serie verfilmt. Serling selbst hat nicht nur jede Folge narrativ eingeleitet, sondern auch über die Hälfte der Folgen erdacht. „The Twilight Zone“ wurde schon zweimal rebootet, in den 80ern und 2002. Beide Neuauflagen waren aber nicht sonderlich erfolgreich. Ob das diesmal anders ist?
Brauchen wir das noch?
Das ist nämlich die Frage, die über Jordan Peeles Reboot steht. Wer braucht eigentlich noch eine neue „Twilight Zone“, wenn es die alte ja noch gibt, und heute sowieso alle „Black Mirror“ schauen. Denn im Gegensatz zur neuen „Twilight Zone“, hat „Black Mirror“ ja tatsächlich ein neues Konzept. Hier werden technische Errungenschaften, die wir heute alle benutzen, in dystopische Szenarien geworfen und dort zum persönlichen Horror.
Jordan Peele hingegen scheint bisher einfach nur die alte „Twilight Zone“ aufzuköcheln und hält sich – das ist der wahre Horror – nicht an die Laufzeit der Ursprungsserie. Die war mit ihren 25-Minuten-Folgen nämlich schön knackig. Die neuen Folgen „The Comedian“ und „Nightmare at 30.000 Feet“ schlagen hingegen mit 55 und 35 Minuten zu Buche.
Über die neue und alte Twilight Zone spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit der Filmkritikerin Alexandra Zawia und dem Medienwissenschaftler Christoph Dobbitsch.
shots – Der kritische Film-Podcast
Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kolleginnen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.