Nach einem missglückten Versuch, die Erderwärmung zu stoppen, bricht im Jahr 2031 auf der Welt eine neue Eiszeit aus. Die einzigen Überlebenden reisen mit einem Zug, dem „Snowpiercer“, durch die vereiste Landschaft. Innerhalb des Zuges gibt es allerdings eine klare Hierarchie: vorn sitzen die Reichen bei Champagner und Kaviar und im hinteren Zugteil sind die restlichen Menschen in Gefängniswagen zusammengepfercht. Im Jahresrhythmus fahren sie um den Globus, angetrieben von einem Perpetuum mobile. Als Curtis (Chris Evans) erkennt, dass die Waffen der Bewacher nicht geladen sind, führt er mit seinem Freund Edgar (Jamie Bell) die Revolution an, um die Macht über den Zug zu erlangen.
„Voller Action und Poesie“
Ein Science-Fiction-Film, der zwar nach Vorlage einer Graphic Novel verfilmt wurde, allerdings kein Blockbuster ist. Ein Film „voller Action und Poesie“ wie Patrick Wellinski findet. Zu poetisch für die USA, so sah es zumindest der US-amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein: Denn er wollte den Film um rund 20 Minuten kürzen, da er zu komplex und intelligent für die Zuschauer in den USA sei. Nach einigen Protesten wird er nun jedoch in voller Länge gezeigt.
Anna Wollner ist vor allem davon beeindruckt, wie der klaustrophobisch beengte Raum des Zuges voll ausgenutzt wird. Ebenso eindrucksvoll ist die Ausstattung des Films, wie die bis zur Unkenntlichkeit geschminkte Tilda Swinton beweist. Das Fazit: Der südkoreanische Regisseur Bong Joon-Ho lässt das schnöde Hollywood-Kino alt aussehen