Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi haben schon vor Beginn für viel Ärger gesorgt: Russlands Gesetze gegen „homosexuelle Propaganda“, die teuren Protzbauten und die Terroranschläge im russischen Wolgograd, 1000 Kilometer von Sotschi entfernt.
Auch die politischen Beziehungen zwischen Russland und vorwiegend europäischen Staaten hatten unter den Vorbereitungen für die Winterspiele zu leiden. Mehrere Staatsoberhäupter haben im Vorfeld bekannt gegeben, nicht nach Sotschi zu reisen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck, die gesamte französische Regierung sowie die EU-Kommissarin Viviane Reding bleiben den Spielen fern.
Kritik überwiegt Vorfreude
Nach Jahren der Vorbereitung geht es morgen endlich los: die Winterspiele in Sotschi werden eröffnet. Doch auch jetzt scheint die Skepsis die Vorfreude zu überwiegen – zumindest medial. Auf sämtlichen Social-Media-Plattformen werden Fotos von unfertigen Hotelzimmern und rötlich gefärbtem Wasser geteilt. Es erweckt den Eindruck, als würden in Sochi nur Bauruinen stehen.
My hotel has no water. If restored, the front desk says, „do not use on your face because it contains something very dangerous.“ #Sochi2014
— Stacy St. Clair (@StacyStClair) 4. Februar 2014
Doch nicht alle halten die Zustände in Sotschi für dramatisch. Wenn man von offenen Leitungen und angeblich ungesundem Leitungswasser einmal absieht, scheint Sotschi wirklich schön zu sein. Nicht umsonst gilt der Küstenort am Schwarzen Meer als das „Brighton Russlands“. Das sehen auch einige Besucher so:
Es ist tolles Wetter in Sotschi, gute Stimmung, moderne Züge! – Benjamin Bidder
Benjamin Bidder ist Russland-Korrespondent von Spiegel Online und berichtet in der Zeit der Olympischen Winterspiele aus Sotschi. Wir haben ihn gefragt, wie die Stimmung in Sotschi zur Zeit ist.
Es ist ein doppeltes Drama für Sotschi.“