Kontroverse um „Das blaue Wunder“
„Das blaue Wunder“ ist eine AfD-Groteske aus dem Staatsschauspiel in Dresden. Der Regisseur Volker Lösch bringt das Programm der Partei überzeichnet und polarisierend auf die Bühne. Entsprechend hitzig ist auch die Debatte um das Stück. Bereits vor der Premiere hat es von vielen Seiten Kritik geerntet. Für manche ist es gesellschaftskritisches Theater, für andere nur eine platte Beleidigung. Ist das Schauspiel eine Bereicherung für den gesellschaftlichen Diskurs?
Für mich ist die aktuelle Inszenierung ‚Das blaue Wunder‘ ein Anlass für eine öffentliche Diskussion: Was kann Kunst leisten? Was soll Kunst leisten? – Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus in Dresden
Staatlich subventionierte Parteikritik?
Die AfD sieht den Auftrag des Staatstheaters allerdings verletzt. Das Stück sei diffamierend und mache Stimmung gegen eine Regierungsbeteiligung der Partei, so Karin Wilke, kulturpolitische Sprecherin der AfD. Staatliche Subventionierungen für die angeblich einseitige Theaterlandschaft gehörten daher abgeschafft. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Partei gegen den Kulturbetrieb ausspricht.
Der Intendant des Dresdner Staatsschauspiels, Joachim Klement, zeigt sich gelassen. Es sei nicht die Absicht, einen Skandal zu provozieren. Aber dass der Abend polarisiert, sei klar gewesen, so Klement. Die Grenze zwischen künstlerischer Freiheit und politischer Provokation wird hier also ausgelotet.
Kunst ist frei in ihrer Wahl der Texte und wie sie das Ganze auf die Bühne bringt. […] Zur Nichtwahl einer Partei aufzurufen, das halte ich tatsächlich auch für schwierig. – Annekatrin Klepsch
Über das Theaterstück „Das blaue Wunder“ hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Annekatrin Klepsch (Die Linke), Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus in Dresden, gesprochen.
Redaktion: Johannes Rau