Wir befinden uns im Jahre 2015 nach Christus. Ganz Hamburg ist vom gentrifizierten Spaßtourismus besetzt. Ganz Hamburg? Nein! Ein von unbeugsamen Freaks bevölkertes kleines Holzhäuschen hört nicht auf, dem schnöden Mammon Widerstand zu leisten.
Hamburg zehrt von seiner Geschichte: dem rauen Hafenviertel, der Sündenmeile Reeperbahn, den Kneipen… Doch wer heute mal, nachts um halb eins, auf die Reeperbahn geht, der findet davon nicht mehr viel.
Was man findet: eine bunt blinkende Touristenmeile. Und rund um den Hafen aufgehübschte und renovierte Büros, teure Einrichtungsläden, Werbeagenturen und Restaurants voller Touristen – während im Hintergrund die AIDA tutet und die Musical-Fähren vorbeifahren.
Doch mittendrin, direkt neben dem Fischmarkt, da steht ein kleines Holz-Häuschen, und stemmt sich gegen diese Entwicklung: der „Golden Pudel Club“. Wer dort einmal des Nachts reinstolpert, der weiß selten so ganz genau, was ihn erwartet. Nur eines ist klar: ein Abend im Pudel hat das Potential zum Exzess.
Der Pudel ist eine Legende in Hamburg. Und in Gefahr. Unter den beiden Grundstücksbesitzern besteht Uneinigkeit über den weiteren Weg – und einer der beiden hat nun die Teilungsversteigerung in die Wege geleitet. Was das bedeutet, wie der status quo ist, warum der Club nicht einfach umzieht und wie die Chancen dafür stehen, dass der Konflikt sich noch klärt: Marcus Engert ist hingefahren und hat mit „dem Pudel“ gesprochen.
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