Karl Marx ist zweifelsohne einer der wichtigsten Denker der Moderne. Sein Einfluss auf die Ökonomie, Philosophie und Gesellschaftstheorie ist enorm. Dafür wählte ihn die BBC zum wichtigsten Philosophen unserer Zeit.
Marx kam am 5. Mai 1818 in Trier als drittes von acht Kindern zur Welt. Der Theoretiker verbrachte in der Römerstadt an der Mosel die ersten 17 Jahre seines Lebens bis zum Abitur. Für sein Studium der Rechtswissenschaft und Kameralistik zog es ihn dann nach Bonn.
Der wichtigste Theoretiker des Kommunismus
„Das kommunistische Manifest„, das er gemeinsam mit Friedrich Engels 1848 veröffentlichte, gilt dabei als eine Art Gründungsurkunde des Kommunismus. In der späteren Rezeption wurden seine Gedanken zum Unterbau für die sozialistischen Ideologien des 20. Jahrhunderts.
Auch in der Volksrepublik China haben Karl Marx und seine politischen Theorien eine lange Rezeptionsgeschichte. Im Zuge der rasanten Modernisierung der Volksrepublik seit den 1980er-Jahren ist der gedankliche Gründungsvater der kommunistischen Partei jedoch in den Hintergrund gerückt. Anscheinend hat nun aber ein Umdenken in der Erinnerungskultur eingesetzt.
Friedrich Engels in Wuppertal und Karl Marx in Trier
2018 jährt sich der Geburtstag von Karl Marx zum 200. Mal. Anlass genug für die chinesische Regierung, der Geburtsstadt Karl Marx‘ ein Geschenk zu überreichen. Ein ähnliches Geschenk erhielt auch Wuppertal im Jahr 2014, die die Geburtsstadt Friedrich Engels.
Worum es sich bei den Geschenken handelt? In beiden Fällen sind es überlebensgroße Statuen der beiden Denker. Und damals wie heute kommt die Frage auf: Muss die wirklich so groß sein?
Die Bronzestatue in Wuppertal misst stolze 3,85 Meter. Und Karl Marx in Trier? Die von Professor Wu Weishan angefertigte Statue, einem in China sehr prominenten Künstler, soll inklusive Sockel eine Höhe von knapp sechs Meter erreichen. Das Geschenk ist in Trier nicht unumstritten. Heute hat die Stadt vorerst ein Model aufgestellt.
Viel wurde diskutiert über die #Marx-Statue in #Trier, jetzt gibt’s einen Live-Eindruck: Für 2 Tage, in Originalgröße. pic.twitter.com/x74woXCM2T
— Stadtmuseum Trier (@museumtrier) 1. März 2017
Bürger sollen mitentscheiden
Wir wollen transparent sein. Diese Diskussion zu Karl Marx ist genau das, was wir haben wollen. – Wolfram Leibe, Trierer Oberbürgermeister
Was er persönlich von der Statue hält, das erzählt der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer.