Einzelhandel gegen Onlinehändler
Der lokale Einzelhandel hat es in vielen Städten Deutschlands schwer – ein Bestehen gegen die günstigere und oft auch schnellere Konkurrenz aus dem Internet ist kaum möglich. Öffnungszeiten rund um die Uhr, ein riesiges Angebot und das alles bequem von zu Hause aus. Die Geschäfte in den Städten spüren diesen Wettbewerb am stärksten. Ein Laden nach dem anderen stirbt weg.
Onlineshops wie Amazon hingegen heben ihre Umsätze in ungeahnte Sphären, während der Einzelhandel unter massiven Einbußen leidet.
Die Folge sind triste Innenstädte mit Ramsch-Läden und den großen Modeketten, die alle gleich aussehen. Auch leer stehende Geschäftsimmobilien sind immer häufiger in deutschen Innenstädten zu sehen. Das Portal Leerstandsmelder zeigt zum Beispiel an, in welchen Städten welche Gebäude leer stehen.
In Wuppertal hat man jetzt eine Lösung gefunden, um das Sterben des Einzelhandels zumindest abzuschwächen: einen Online-Shop für die kleinen Läden in der Stadt.
Ein reiner Onlineshop für lokale Spezialitäten?
Bei „Online City“ können die Einzelhändler ihr Angebot einstellen und bewerben. Als Kunde kann man sich dann – ganz bequem von zuhause aus – durch die Produktregale klicken. Das Angebot reicht von Süßwaren über Schuhe bis hin zu Büchern. Auf Knopfdruck wird einem das neue Paar Schuhe auch nach Hause geliefert und das noch am selben Tag. Oder man geht ganz altmodisch zum Laden und holt sich seine reservierte Bestellung ab.
So unterstützt man den lokalen Einzelhandel, ohne auf seine Bequemlichkeit zu verzichten. Durch dieses Angebot verschließen die einzelnen Geschäfte sich nicht mehr den Möglichkeiten, die eine Online-Präsenz ihnen bieten kann und können neue Kunden gewinnen. Auch Nischengeschäfte oder abgelegene Händler können sich so neue Zielgruppen erschließen.
Die gemeinsame Initiative der Einzelhändler in Wuppertal versteht sich als ergänzendes Angebot zu den großen, gesichtlosen Internethändlern. Über den Online-Shop für die Einzelhändler aus der Innenstadt hat Moderatorin Doris Hellpoldt mit Christiane ten Eicken gesprochen. Sie ist die Projektmanagerin von „Online City“ in Wuppertal.
Redaktion: Natalie Schorr