Ein Krieg aus vielen Kriegen
Vor 400 Jahren hat der Dreißigjährige Krieg als Konflikt der Konfessionen begonnen. Doch er hat sich zu einem gewaltigen, vielschichtigen Konflikt um die Vormachtsstellung im heiligen Römischen Reich entwickelt. Nach dreißig langen Jahren des Schreckens wurde der Krieg letztlich in Münster und Osnabrück durch den westfälischen Frieden beendet.
Man kann eine Menge aus dem westfälischen Frieden lernen. Es ist ein Friedenskonsgress gewesen, der über eine lange Zeit hinweg stattgefunden hat. Man hat solange diskutiert und verhandelt bis alle Parteien einwilligen konnten in diesen Friedensschluss. – Judith Claus, Kuratorin der Ausstellung Frieden. Von der Antike bis Heute
Geburtstag des Schreckens
Das Unheil hat seinen Anfang in Prag genommen. Dort haben sich böhmische Adelige gegen die katholische Herrschaft des Habsburger Königs gewehrt. Und zwar indem sie zwei königliche Stadthalter und einen unbescholtenen Sekretär aus dem Fenster der Prager Burg geworfen haben. Es war ein geplanter Gewaltakt, der als Prager Fenstersturz Eingang in die Geschichtsbücher gefunden hat. Danach hat sich ein Glaubenskrieg ungeahnten Ausmaßes entfaltet.
Münster als Geburtsort des Friedens
Die Stadt Münster hat das Jubiläumsjahr des Prager Fenstersturzes zum Anlass genommen, um ein außergewöhnliches Projekt zu starten. An fünf Standorten wird Kunst unter dem Titel „Frieden. Von der Antike bis Heute“ ausgestellt. Passend dazu feiert auch der Frieden von Versailles dieses Jahr hunderjährigen Geburtstag.
Das wäre das Schönste, wenn man persönlich reflektiert, was bedeutet der Friede für mich selber? Was kann ich für mich selber in meinem Umfeld dazu beitragen? – Judith Claus
Über die Sehnsucht nach dem Frieden hat sich detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit der Kuratorin der Münsteraner Mammutaustellung Judith Claus unterhalten.
Redaktion: David Seeberg