Möge die Nacht mit uns sein?
Während Chemnitz zwischen 23 und 5 Uhr die akustischen Ampelsignale ausschaltet, versucht man gerade in Dresden die Sperrstunde zu überwinden: Clubs sollen in der Zeit zwischen 5 und 6 Uhr morgens weiterhin geöffnet bleiben. Dazu haben viele Kulturschaffende Unterschriften gesammelt. Mehr als 5.000 Befürworter haben sich bisher an der Petition beteiligt. Leipzig hat bereits im Sommer 2018 die Sperrstunde aufgehoben. Schließt sich die sächsische Landeshauptstadt an?
Die gesamte Ästhetik und Art der Präsentation von Techno-Musik würde nicht funktionieren, wenn bereits um 5 Uhr Schluss ist. – Christoph Töpfer, Betreiber des TBA-Clubs in Dresden
Showdown im Dresdner Rathaus
Noch im November 2018 hat es im Rathaus eine knappe rot-rot-grüne Mehrheit gegeben. Doch schon kurz darauf haben sich drei Stadträte aus der SPD-Fraktion verabschiedet und mit Jan Kaboth (Bündnis Freie Bürger) eine eigene Fraktion gebildet. Nun bleibt es spannend, ob sich im Stadtrat am 9. Mai eine Mehrheit für die Aufhebung der Sperrstunde findet – dann tagt der Rat nämlich zum letzten Mal vor der anstehenden Kommunalwahl am 26. Mai.
Wir sind verhalten optimistisch, dass die Vernunft da siegt. – Christoph Töpfer
Je mehr sächsische Städte sich von der Sperrstunde lösen, desto deutlicher ist das Signal an die Landesdirektion: Diese funktioniert als kommunale Kontrollbehörde, vor der die Städte ihr Anliegen begründen müssen.
Über die Situation in Dresden und den Appell zum Aufheben der Sperrstunde spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Christoph Töpfer. Er setzt sich seit Jahren für die Anliegen der Dresdner Clubszene ein und hat die Petition gestartet.
Redaktion: Sören Hinze