Eine Online-Petition sorgte vergangenes Jahr deutschlandweit für Aufsehen: „Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!“ zwang den Moderator Markus Lanz quasi zu einer öffentlichen Entschuldigung gegenüber Sahra Wagenknecht.
Die TV-Show von Markus Lanz war ohnehin häufiger in der Kritik. Das Ganze aber war nur der Anfang – der Anfang eines fortwährenden Schlagabtauschs zwischen den öffentlichen-rechtlichen Medien und Maren Müller, der Initiatorin der Petition.
Der Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.“
Doch das war erst der Anfang. Maren Müller gründete mit Freunden und Bekannten einen Verein, um sich für eine demokratische Mitsprache des Programmauftrages einzusetzen. Ihr Weg führt über formale Beschwerden. Die Betriebswirtin, die vormals selbst im MDR arbeitete, hat sich über ihre Rechte schlau gemacht – und kämpft nun für bessere Inhalte.
Auch eine „mangelnde Fehlerkultur“ will sie bei öffentlichen-rechtlichen Sendern erkannt haben – und gerade rücken. Der größte Teil der dort eingehenden Beschwerden dürfte zur Zeit also von einem in Leipzig ansässigen Verein ausgehen: die „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.“ reichte im letzten Jahr 40 Beschwerden ein.
Reaktion der öffentlich-rechtlichen Medien
Die Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Anstalten finden das gar nicht lustig. Die Beschwerden werden trotzdem ernst genommen – und überprüft. Im WDR kümmert sich inzwischen ein freier Mitarbeiter in Vollzeit um Prüfung von Beschwerden, wie die Krautreporter berichten. Journalisten würden von ihrer täglichen Arbeit abgehalten und Korrespondenten verunsichert.
Obwohl den Beschwerden nachgegangen wird, sieht Chef-Redakteurin Mikich keinen Anlass für Kritik an ihrer Berichterstattung:
„Der Vorwurf, dass wir schlampig arbeiten und nicht ordentlich berichten, ist einfach absurd“.
Der Fernsehrat des ZDF hat in seiner Sitzung vor Weihnachten übrigens alle Beschwerden abgelehnt.
Holger Klein spricht mit Maren Müller über ihre Arbeit beim Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.“, die Frage, was sie bisher erreicht hat und warum sie trotz allem kein Gegner von ARD und ZDF sein will.
Redaktion: Ronja Hoffmann