„Die Arier“
Um dem Thema Rassismus auf den Grund zu gehen, hat sich die afro-deutsche Filmemacherin Mo Asumang regional und auch international mit Rechtsextremen getroffen. Dabei scheut sie keinerlei Konfrontation. So hat sie zum Beispiel an einer Demonstration der NPD teilgenommen, um mit den Teilnehmern zu sprechen, und sich mitten in der Nacht mit Anhängern des Ku-Klux-Klan getroffen.
Während ihrer Reisen ist sie außerdem mit einem Verschwörungstheoretiker, einem rechten Staranwalt und aktiven Neonazis in den Dialog getreten. Dabei hat sie selbst auch zu ungewöhnlichen Methoden gegriffen. So hat sie zum Beispiel monatelang unter dem Pseudonym „moni_in_berlin“ in Neonazi-Foren gechattet und von den Chat-Partnern sogar Einladungen „in die Wolfsschanze“ bekommen.
Mo Asumang: Dialog statt Kampf
Trotz des Fremdenhasses, dem Mo Asumang während ihrer Recherchen und Dreharbeiten begegnet ist, betont sie immer wieder, wie wichtig der Dialog ist. Sie versucht, weder zu verurteilen noch selbst zu hassen, sondern zu verstehen. Selbst wenn sie sich dafür teils in gefährliche Situationen begibt, sucht sie das Gespräch mit Rassisten. Die Autorin schreibt dazu in ihrem Buch „Mo und die Arier“:
Die eigentliche Herausforderung besteht darin, nicht gegen etwas zu kämpfen, sondern seine ganze Kraft dafür zu verwenden, die eigene Menschlichkeit zu erhalten, mit all seiner Wärme man selbst zu bleiben, egal, vor wem man steht. – Mo Asumang
Zu ihrem Dokumentarfilm stellt Mo Asumang nun auch ein Buch mit dem Titel „Mo und die Arier – Allein unter Rassisten und Neonazis“ auf der Buchmesse Leipzig vor. Darin setzt sie sich mit den Hintergründen und Erlebnissen während der Dreharbeiten für ihren Dokumentarfilm noch einmal intensiv auseinander.
Über ihren Dialog mit Rassisten, den politischen Umgang mit der AfD und ihre Sicht auf den Hass in Deutschland hat Mo Asumang mit detektor.fm-Moderator Javan Wenz gesprochen.
Redaktion: Andrea Reichert