ESC: Der Shitstorm um Naidoo
Was ist da im November für ein Aufschrei durch die deutsche Medienlandschaft gegangen. Im Alleingang bestimmte der Norddeutsche Rundfunk den Soul-Sänger Xavier Naidoo als deutschen Vertreter beim Eurovision Song Contest (ESC). Nach gehörigem Gegenwind, aber auch reichlich Künstler-Kumpanei von Herbert Grönemeyer und anderen hat der Sender eine Rolle rückwärts gemacht: Naidoo war wieder raus.
Ich hätte Xavier Naidoo gar nicht so schlecht gefunden. – Jan Feddersen
Jan Feddersen macht keinen Hehl daraus, dass er nicht zu den Kritikern der Naidoo-Entscheidung gehört. Die nun antretenden Künstler werden es auf jeden Fall schwer haben, nach dem Mediengewitter annähernd viel Aufmerksamkeit zu erregen. Unter den Kontrahenten befindet sich kein wirklich prominenter Künstler. Gänzlich unbekannt sind die Kandidaten aber nicht. Vom deutschen Songwriter Alex Diehl über die Choräle von Gregorian bis zur Rockband Luxuslärm werden beim ESC-Vorentscheid alle Genres bedient.
Die Rückkehr des Ralph Siegel
Bei Ralph Siegel bin ich skeptisch, weil der eher eine Ästhetik der 1950er, 1960er Jahre verkörpert. – Jan Feddersen
Unter den Produzenten taucht hingegen fast klamm heimlich wieder eine großer Name auf. Denn nach zehn Jahren wird Ralph Siegel wieder dabei sein. Lange hatte er seine Feder ruhen lassen. Nun tritt er zusammen mit Laura Pinksi und dem Song „Under the sun we are one“ an. Der Titel klingt nach Plattitüde, aber das kennt man ja von ihm. Über die Kandidaten, die die Suppe auslöffeln müssen und seine Erfahrungen aus langen Jahren ESC-Berichterstattung hat Jan Feddersen mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser gesprochen.
Redaktion: André Beyer